Deutsche Behörden untersuchen Polizeimord an schwarzem Teenager

BERLIN (AP) – Ein hochrangiger Sicherheitsbeamter in Deutschland hat am Donnerstag zugesagt, den tödlichen Schuss der Polizei auf einen 16-jährigen senegalesischen Jungen, der eine Debatte über übermäßige Gewalt durch Strafverfolgungsbehörden im Land ausgelöst hat, vollständig zu untersuchen.

Der nordrhein-westfälische Landesinnenminister Herbert Reul sagte der Nachrichtenagentur dpa, der Mord an dem Teenager in der Dortmunder Innenstadt werde „zu 100 Prozent aufgeklärt“.

„Aber es muss fair geschehen“, fügte der Minister hinzu.

Die Behörden werfen dem Teenager vor, der als Asylbewerber in Deutschland lebte, Beamte in einem Jugendhilfezentrum in Dortmund mit einem Messer angegriffen zu haben. Sozialarbeiter des Zentrums hätten die Polizei gerufen, weil sie davon ausgegangen seien, dass der Junge suizidgefährdet sei, berichtete dpa.

Der Teenager, dessen Name aus Vertraulichkeitsgründen nicht veröffentlicht wurde, sei fünfmal mit einer Maschinenpistole angeschossen worden und an seinen Verletzungen gestorben, teilte die Nachrichtenagentur mit.

Mehrere hundert Menschen nahmen am Mittwochabend in Dortmund an einem Protest teil, bei dem die Polizei unverhältnismäßige Gewalt anwendete.

Reul, der Innenminister des Bundesstaates, sagte, die Beamten versuchten verschiedene Methoden, um die Situation im Zentrum zu entschärfen.

„Zuerst kamen Zivilpolizisten zum Tatort und versuchten, ihn zu beruhigen. Als das nicht funktionierte, versuchten sie, ihn mit Reizgas abzulenken“, sagte er.

Laut Reul haben die Beamten den Teenager dann zweimal mit Tasern beschossen. Der Elektroschocker habe den Jungen einmal getroffen, aber auch ohne Wirkung, sagte er.

„Als die Person immer aufgeregter wurde, würde ich sagen, immer angespannter, immer aggressiver, rannte sie auf die Beamten zu … es ging darum – sticht sie – wo schießt die Polizei?“ Rolle hinzugefügt.

Der Beamte, der seine Pistole abgefeuert habe, werde von der benachbarten Polizei Recklinghausen untersucht, die an dem Vorfall nicht beteiligt war, sagte er.

Die ebenfalls ermittelnde Staatsanwaltschaft Dortmund teilte am Mittwoch mit, der Teenager sei kurz vor der tödlichen Schießerei in einer psychiatrischen Klinik gewesen. Er sei wegen psychischer Probleme aus eigener Initiative ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte Generalstaatsanwalt Carsten Dombert.

Welche psychischen Probleme der Jugendliche hatte und wann und warum er nach Deutschland kam, um Asyl zu suchen, war zunächst nicht klar. Er spreche offenbar nicht gut Deutsch, sagte dpa.

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Rüdiger Ebner

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