Ein mit einem Messer bewaffneter Angreifer hat am Freitagabend auf einem Festival in der westdeutschen Stadt Solingen drei Menschen getötet und mindestens fünf schwer verletzt, wie die Behörden mitteilten.
Zeugen alarmierten die Polizei kurz nach 21:30 Uhr Ortszeit, dass ein Unbekannter auf einem zentralen Platz wahllos mehrere Menschen verletzt habe. Die Polizei sagte, sie habe niemanden in Gewahrsam und habe kaum Informationen über den Mann.
Sie sagten, sie gingen davon aus, dass die Messerattacken von einem einzelnen Angreifer ausgeführt worden seien.
Einer der Festivalorganisatoren, Philipp Müller, betrat die Bühne und forderte die Festivalbesucher auf, „Ruhe zu bewahren und die Augen offen zu halten, denn der Angreifer wurde leider nicht festgenommen.“
Er sagte, viele Menschen seien von „einem Mann mit einem Messer“ verletzt worden.
Mindestens ein Hubschrauber war in der Luft zu sehen, während zahlreiche Polizei- und Einsatzfahrzeuge mit blauen Blinklichtern unterwegs waren und mehrere Straßen gesperrt waren.
Die Zahl der Schwerverletzten schätzte die Polizei auf fünf. Der Sicherheitschef der Region, Herbert Reul, bezifferte die Zahl bei seinem Besuch vor Ort am Samstagmorgen auf sechs.
„Keiner von uns weiß, warum“ der Angriff stattgefunden habe, sagte Reul, der Innenminister des Landes NRW.
„Über das Motiv kann ich im Moment noch nichts sagen“, und es sei unklar, wer der Angreifer sei, sagte er und fügte hinzu, dass der Angreifer „relativ schnell“ den Tatort verlassen habe.
Das „Vielfalt-Festival“ zum 650-jährigen Jubiläum der Stadt begann am Freitag und sollte bis Sonntag andauern. Mehrere Bühnen in den zentralen Straßen boten Attraktionen wie Live-Musik, Kabarett und Akrobatik.
Nach dem Anschlag sagte die Stadt den Rest des Festivals ab. Solingen hat rund 160.000 Einwohner und liegt in der Nähe von Köln und Düsseldorf.
Derzeit gibt es Bedenken hinsichtlich einer Zunahme von Messergewalt in Deutschland.
Im Mai kam bei einem Messerangriff eines afghanischen Einwanderers auf Mitglieder einer Gruppe, die sich als Gegner des „politischen Islam“ bezeichnete, ein Polizist ums Leben.
Innenministerin Nancy Faeser schlug diesen Monat eine Verschärfung der Waffengesetze vor, um das Mitführen von Messern mit einer Klingenlänge von bis zu 6 Zentimetern in der Öffentlichkeit statt der derzeit zulässigen Länge von 12 Zentimetern zu erlauben.
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