Die österreichische Regierung möchte, dass das Land der Initiative „European Sky Shield“ beitritt, einer von Deutschland ins Leben gerufenen Luftschutzgruppe, was rechtsextreme Vorwürfe hervorruft, dass dieser Schritt die militärische Neutralität des Landes verletzt.
Österreich ist kein NATO-Mitglied und ist dafür bekannt, dass es andere dazu auffordert, sich an den neutralen Länderstandard zu halten. Unterdessen plädierte Bundeskanzler Karl Nehammer letzte Woche auf einem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel für Ausnahmen von Sicherheitsgarantien für die Ukraine und verwies auf die Neutralität.
„Die Bedrohungslage hat sich durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine massiv verschärft. Österreich wird sich daher der europäischen Luftverteidigungsinitiative Sky Shield anschließen“, sagte Nehammer am Samstag.
Derzeit laufen Beitrittsverhandlungen, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Die Initiative vereint 17 europäische NATO-Staaten außer Frankreich und zielt darauf ab, Lücken in der europäischen Luftverteidigung zu schließen, um von Russland aus gestartete unberechenbare Drohnen und Raketen abzuwehren. Österreich wäre das erste Nicht-NATO-Land, das beitreten würde.
Der geplante Beitritt zum „Sky Shield“ sei eine „vernichtende Entscheidung für die Neutralitätspolitik“, kritisierte der rechtsextreme FPÖ-Chef Herbert Kickl am Sonntag und sagte, die Entscheidung mache die vielgepriesene Neutralität des Landes ungültig.
„Nehammer und Co. opfern ihre Neutralität auf dem Altar der NATO“, sagte Kickl, dessen historisch pro-russische Partei die nächsten Wahlen 2024 voraussichtlich gewinnen wird und in den Umfragen rund 30 % erreicht.
Wien argumentiert, dass der Versuch, sich dem Schild des Himmels anzuschließen, durch die Neutralität des Landes erfolgt.
„Sky Shield“ sei keine NATO-Initiative oder der Beitritt zu einem Militärbündnis, sondern lediglich „die Zusammenarbeit mehrerer Staaten“, sagte Außenminister Alexander Schallenberg am Sonntag. „Das Bündeln und Teilen“ militärischer Fähigkeiten bedeute, an der Neutralität festzuhalten, fügte er hinzu.
(Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de)
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