Der russische Ölriese Rosneft verklagt die Bundesregierung, nachdem er Vermögenswerte beschlagnahmt hat

Der russische Ölriese Rosneft hat die Bundesregierung wegen Beschlagnahme seiner Vermögenswerte als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine verklagt.

Um „Deutschlands Energieversorgung zu sichern“, übernahm die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz im vergangenen Monat die Kontrolle über drei Rosneft-eigene Ölraffinerien.

Berlin argumentierte, dass die Vermögenswerte vom Kreml ansonsten als Druckmittel genutzt werden könnten, um Druck auf das Land auszuüben, das nach Jahren der Abhängigkeit von Russland bereits damit zu kämpfen hat, die Öl- und Gasversorgung zu stärken.

Am Freitag leitete Rosneft rechtliche Schritte gegen die Entscheidung ein und argumentierte, dass die Raffinerien illegal beschlagnahmt worden seien.

Die Beschwerde besagt, dass Berlin die erforderlichen Anforderungen des deutschen Energiesicherheitsgesetzes nicht erfüllt habe, weil Rosneft seine Lieferverpflichtungen vollständig erfüllt habe.

Rosneft behauptet auch, dass neue Vorschriften, die die Bundesregierung im Sommer eingeführt hatte, verfassungswidrig waren.

Malmendier Legal, die mit der Vertretung des russischen Unternehmens beauftragte deutsche Anwaltskanzlei, sagte: „Rosneft hat sein Bekenntnis zu Deutschland und bestehende Verträge trotz des bisherigen Konflikts in der Ukraine stets in guter Geschäftspraxis und ohne politische Einflussnahme erfüllt.

„Eine Zwangsverwaltung verbunden mit der Befugnis, die Anteile der deutschen Rosneft-Tochtergesellschaften an Dritte zu veräußern, und zwar entschädigungslos, ist verfassungsrechtlich einfach zu schade.“

Nach deutschem Recht kann der Staat aus Gründen der Energiesicherheit die Führung eines Energieunternehmens übernehmen.

So hat Berlin auch eine Einheit des kremleigenen Gasunternehmens Gazprom übernommen. Die Division kontrolliert mehrere der größten Gasspeicheranlagen des Landes.

Die Bundesregierung hat im vergangenen Monat drei Rosneft-Anlagen mit Beteiligungen an Raffinerien in Schwedt, Karlsruhe und Vohburg unter Denkmalschutz gestellt.

Zusammen repräsentieren sie etwa 12 % der Ölverarbeitungskapazität des Landes.

Zum Zeitpunkt der Beschlagnahme der Raffinerien sagte Bundeskanzler Scholz, er sei auf das Risiko von Repressalien von Herrn Putin wegen der Beschlagnahme der Ölraffinerien vorbereitet.

Deutschland hat seine Ölreserven in Schwedt und Leuna wieder aufgefüllt, zudem hat das Land Gespräche mit Polen über den Ersatz russischer Ölvorräte geführt.

Malmendier sagte jedoch, die Rosneft-Raffineriestandorte Schwedt und Leuna seien „abhängig“ von Öllieferungen durch Rosneft und das Unternehmen sei „bereit, diese selbst zu arrangieren“.

„Eine Treuhandschaft ist kein geeigneter Weg, um dies besser abzusichern als Rosneft, und angesichts der derzeitigen Versorgungssicherheit auch nicht erforderlich“, heißt es in der Erklärung.

Am Freitag teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit, es habe von einer Klage erfahren, aber noch keine Unterlagen erhalten.

Das Ministerium bestand jedoch darauf, dass die Bedingungen für Deutschland, dem Unternehmen die Konservatorschaft aufzuerlegen, gemäß dem Energiesicherheitsgesetz erfüllt seien.

„Grund dafür ist die Gefährdung der Funktionsfähigkeit der Energieversorgung und eine drohende Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit“, so der Sprecher weiter.

Der Gerichtsstreit kommt, während die EU sich darauf vorbereitet, Ölimporte aus Russland bis Ende des Jahres zu verbieten, während Deutschland Maßnahmen plant, um sicherzustellen, dass Raffinerien Öl aus Russland erhalten können.

Willi Langer

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