Menschen besuchen den Weihnachtsmarkt neben dem Roten Rathaus in Berlin, Deutschland, 22. November 2022. (Xinhua/Ren Pengfei)
Laut einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst and Young (EY) wollen die Deutschen durchschnittlich 250 Euro pro Kopf für Weihnachtsgeschenke ausgeben, zwei Euro weniger als im Vorjahr. Das ist der niedrigste Wert seit 2014.
BERLIN, 13. November (Xinhua) – Einzelhändler in ganz Deutschland rechnen in diesem Jahr mit einem leichten Anstieg des Weihnachtsgeschäfts, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Montag mit. Inflationsbereinigt dürften die Umsätze im November und Dezember im Jahresvergleich um 5,5 % zurückgehen.
Mit einem realen Umsatzrückgang von 4 % könne der E-Commerce auch dem Weihnachtsgeschäft, das für viele Einzelhandelsbetriebe die umsatzstärkste Zeit des Jahres sei, „keine großen Impulse verleihen“, so der HDE.
Laut einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst and Young (EY) wollen die Deutschen durchschnittlich 250 Euro pro Kopf für Weihnachtsgeschenke ausgeben, zwei Euro weniger als im Vorjahr. Das ist der niedrigste Wert seit 2014.
„Rasche Preissteigerungen haben das Leben teurer gemacht und den finanziellen Handlungsspielraum eingeschränkt – Geschenkbudgets leiden darunter“, sagte Michael Renz, Konsumgüterexperte bei EY. „Für den Einzelhandel wird die Situation immer schwieriger.“
Ein Kunde kauft in einem Supermarkt in Berlin ein, 8. November 2023. (Xinhua/Ren Pengfei)
Obwohl die Inflation in Deutschland im Oktober den zweiten Monat in Folge deutlich auf 3,8 Prozent gesunken ist, bleibt die Rate nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) mittel- und langfristig im Vergleich hoch.
„Immer mehr Verbraucher müssen jeden Euro zweimal abgeben“, sagte Renz. „Der Handel wird voraussichtlich versuchen, dem mit Preissenkungen und Rabattaktionen entgegenzuwirken. Dies zehrt jedoch an den Margen und ist letztlich kein Modell für nachhaltigen Erfolg.“
Laut dem Nürnberger Institut für Marktentscheidungen (NIM) liegt die Erholung des Verbrauchervertrauens „noch in weiter Ferne“. Aufgrund der geringen Kaufkraft „wird der private Konsum in diesem Jahr die Konjunktur nicht stützen können“, sagte NIM-Experte Rolf Bürkl Ende Oktober.
Europas größte Volkswirtschaft steht am Rande einer Rezession. Nach einer Stagnation zu Jahresbeginn ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut Destatis im dritten Quartal (Q3) 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 % gesunken.
Im Einklang mit führenden Wirtschaftsinstituten hat die Bundesregierung Mitte Oktober ihre Prognose für das jährliche Wirtschaftswachstum gesenkt und rechnet nun mit einer Rezession von 0,4 Prozent im jahr 2024. Im nächsten Jahr soll sich die Wirtschaft mit einem Wachstum von 1,3 Prozent erholen. (1 Euro = 1,07 US-Dollar)
Menschen besuchen ein Einkaufszentrum in Berlin, Deutschland, 1. Februar 2023. (Foto von Stefan Zeitz/Xinhua) ■
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