Nach intensiver Vorbereitung werden bei der nächsten Europameisterschaft 24 europäische Fußballnationalmannschaften antreten. Neben dem Fokus auf Training und Spielpraxis analysieren sie ihre Gegner und besprechen Taktiken und Spielpläne. Das deutsche Trainerteam setzt auf die technologische Unterstützung der Sportmanagementlösung SAP Sports One.
Im Visier der Europameisterschaft
„SAP Sports One ermöglicht es uns, taktische Informationen und wichtige Informationen über unsere kommenden Gegner effektiv mit unseren Spielern zu teilen. Und durch den Zugriff auf die Software auf einem Tablet können wir ihnen sogar kurz vor dem Anpfiff oder in der Halbzeitpause in der Kabine die neuesten Updates geben“, erklärt Benjamin Glück, Co-Trainer der deutschen A-Nationalmannschaft.
„Die SAP-Sportmanagement-Suite ist für die Fußballnationalmannschaft als zentrale Plattform zur Sammlung und Analyse von Daten und zur Präsentation der daraus gewonnenen Erkenntnisse für unsere Spieler sehr wichtig“, erklärt Glück. „Wir nutzen die Video- und Visualisierungsfunktionen von SAP Sports One, um die Ergebnisse unserer Gegner und ihrer Schlüsselspieler zu veranschaulichen. Diese Funktionen machen die Vermittlung von Taktiken und die Vorbereitung auf bestimmte Spiele viel einfacher und anschaulicher. Das deutsche Team nutzt analytische Informationen auch zur Vorbereitung von Strafszenarien. In SAP Penalty Insights können Torhüter das Verhalten potenzieller Elfmeterschützen untersuchen, z. B. welchen Bereich des Tores sie normalerweise anstreben und sogar, wie sich diese Präferenzen unter Druck ändern. Umgekehrt können Schützen Einblicke in die Taktik der gegnerischen Torhüter gewinnen.
Trainer und Analysten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) arbeiten mit Daten, die in SAP Sports One erstellt wurden, sowie mit Daten und Analysen aus Drittquellen. Die SAP-Lösung dient als zentrale Plattform zur Konsolidierung und Analyse aller Daten.
Eine SAP-Anwendung für alle Spieler
Über die Messaging-App von SAP Sports One – SAP Team One –, die sie auf ihren Handys haben, bleiben deutsche Nationalspieler in engem Kontakt mit ihren Trainern und Analysten. Die mobile Anwendung ermöglicht unter anderem die Übermittlung von Informationen zur Spielvorbereitung, wie etwa Gegneranalysen, kommentierte Clips und Videos.
Spieler nutzen die mobile App auch, um Informationen über sich selbst auszutauschen. Sie füllen beispielsweise Fragebögen zu der Intensität aus, die sie während der letzten Trainingseinheit oder des letzten Spiels wahrgenommen haben, zu ihrer Schlafqualität und zu ihren allgemeinen Gefühlen. Ihre Antworten werden verwendet, um einen RPE-Wert (Bewertung der wahrgenommenen Anstrengung) zu generieren. Durch die Beurteilung der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens jedes Spielers können Trainer die Intensitätsstufen entsprechend der Situation jedes Einzelnen steuern. Der DFB und der Verein des Spielers überwachen diesen RPE-Wert, um Übertraining und Verletzungen vorzubeugen. SAP Analytics Cloud kann Daten aus SAP Sports One nutzen, um spielerspezifische Berichte zu erstellen, die nach Kursen, Turnieren und Spielen, an denen die deutsche Mannschaft teilnimmt, an den Heimatverein des Spielers übermittelt werden.
DFB und SAP: eine bewährte Partnerschaft
Der DFB ist ein weltweit bekannter Name. Mit fast 7 Millionen Mitgliedern, verteilt auf mehr als 25.000 Vereine, ist er der größte nationale Sportverband der Welt. Während der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien, die Deutschland gewann, nutzte die Nationalmannschaft des Landes bereits SAP Match Insights, einen Prototyp der Lösung, der jetzt Teil von SAP Sports One ist. Mit diesem Prototyp konnte der DFB erstmals große Datenmengen für die Spielanalyse auswerten.
Heute arbeiten mehr als 1.000 DFB-Nutzer – Spieler und „Teams hinter Teams“ – mit SAP Sports One. „Unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit der deutschen Nationalmannschaft war ausschlaggebend für die Entscheidung von SAP, den von uns für den DFB entwickelten Prototypen in ein Standardprodukt umzuwandeln. Mittlerweile nutzen Vereine und Verbände in 19 Ländern SAP Sports One“, sagt Fadi Naoum, Senior Vice President und Entwicklungsleiter bei SAP Sports One. Es folgten weitere gemeinsame Projekte, darunter die Entwicklung von SAP Penalty Insights und SAP Challenger Insights, einer mobilen Anwendung, die Teams bei der Vorbereitung auf bevorstehende Spiele unterstützt. Im Rahmen dieser Co-Innovationspartnerschaft ist geplant, die Leistungsfähigkeit der KI zu nutzen, um die Funktionen von SAP Sports One noch effizienter zu gestalten.
Werfen Sie einen Blick in die Zukunft
Neben den deutschen Fußball-A-Nationalmannschaften der Männer und Frauen betreibt der DFB auch zwölf Junioren- und U21-Mannschaften. „Die Herausforderung für uns besteht darin, unseren Pool an talentierten Nachwuchsspielern genau zu überwachen und sie dabei zu unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen“, erklärt Christofer Clemens, Leiter Scouting, Spielanalyse und Diagnostik beim DFB. „Unser Trainerstab schaut sich jede Saison durchschnittlich 1.500 Spiele an und identifiziert so eine Vielzahl talentierter Spieler. Um diese Spieler zu qualifizieren, erstellen die Trainerstäbe eine riesige Menge an Scouting-Berichten, die wir in SAP Sports One verwalten. Diese qualitativen Informationen sind für uns lebenswichtig. Allerdings nimmt es derzeit viel Zeit in Anspruch, anhand dieser Informationen die Entwicklung eines Spielers zu beurteilen oder einzelne Spieler zu vergleichen“, erklärt Clemens. „Wir hoffen, dass KI die komplexe Aufgabe der Analyse dieser großen Datenmengen erheblich erleichtern wird.“ Neben Scouting-Berichten plant der DFB, öffentlich zugängliche Datenquellen und Spielstatistiken zur Vervollständigung von Spielerprofilen zu nutzen.
„Ein weiterer Bereich, in dem der DFB enormes Potenzial für KI sieht, ist die Analyse von Gegnern vor Länderspielen“, sagt Martin Vogelbein, Mitglied des Scouting-, Spielanalyse- und Diagnoseteams des DFB und Projektleiter in der Geschäftsführung von SAP Sports One Lösung. SAP Sports One helfe dem DFB bereits bei der Vorbereitung auf große Spiele, erklärt er, doch der Plan sei, noch weiter zu gehen und mithilfe von KI automatisch Informationen über vergangene Spiele der Gegner zu analysieren.
„Wir hoffen, dass der KI-Co-Pilot von SAP Joule, wird enorme Vorteile im Hinblick auf die Konsolidierung von Spielberichten bringen. Dies würde die manuellen Aufgaben, die unsere Spielanalysten ausführen müssen, minimieren und die Zeit verkürzen, die benötigt wird, um Antworten auf eine Reihe wichtiger Fragen zu erhalten, die wir uns bei der Vorbereitung auf Spiele stellen“, sagt Vogelbein. Typische Fragen sind: Welche Muster sind in den verschiedenen Phasen des Spiels bei der gegnerischen Mannschaft erkennbar? Was sagt uns das über die Stärken und Schwächen des Teams und die Möglichkeiten, die wir haben? „Wir verfügen bereits vor den Spielen über eine große Menge an Informationen – auch qualitative Daten.“ SAP Challenger Insights, eine Komponente von SAP Sports One, ermöglicht es uns, Erkenntnisse aus diesen Erkenntnissen zu visualisieren und mit dem Team zu diskutieren. Aber in Zukunft könnten uns KI-basierte Analysen dabei helfen, wichtige Hintergrundinformationen für unsere Spieler noch einfacher aufzubereiten“, sagt Vogelbein.
Clemens und Vogelbein sind mit den bisher erzielten Ergebnissen sehr zufrieden. „Wir sehen großes Potenzial in unserer Zusammenarbeit mit SAP in der KI-basierten Auswertung relevanter Informationen für das Match-Scouting und die Analyse. Die von SAP beim DFB vorgestellten Prototypen sehen vielversprechend aus und wir freuen uns darauf, sie bald zum Einsatz zu bringen. »
Top-Bild mit freundlicher Genehmigung von Thomas Böcker
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