Deutschland nutzt Buchhaltungstricks, um das NATO-Ausgabenziel zu erreichen, berichtet der Spiegel

BERLIN, 13. Okt. (Reuters) – Die deutsche Regierung wende „Buchhaltungstricks“ an, um das NATO-Ziel von 2 % Militärausgaben im Jahr 2024 zu erreichen, sagte das Nachrichtenmagazin Spiegel am Freitag und berief sich dabei auf Belege aus einem internen Dokument des Finanzministeriums.

Seinem Bericht zufolge gelten Ausgaben von sieben Ministerien, dem Kanzleramt von Olaf Scholz und beiden Kammern des Parlaments als Beiträge zu den Verteidigungsausgaben.

Der größte Beitrag – 11,2 Milliarden Euro (11,78 Milliarden US-Dollar) – kam vom Finanzministerium, heißt es in dem Bericht und fügte hinzu, dass in dieser Summe 4,5 Milliarden Euro an Zinsen enthalten seien, was das Ministerium damit begründet, dass die militärische Ausrüstung mit Schulden gekauft wurde.

Auch die Kosten für Regierungsflugzeuge und Rentenzahlungen für ehemalige Angehörige der Nationalen Volksarmee der 1990 mit Westdeutschland wiedervereinigten Deutschen Demokratischen Republik würden als Beiträge angerechnet, heißt es in dem Bericht.

Das Finanz- und das Verteidigungsministerium standen für eine Stellungnahme zu dem Bericht zunächst nicht zur Verfügung.

Im August teilte eine Quelle Reuters mit, dass die Regierung davon Abstand genommen habe, sich gesetzlich auf das jährliche 2-Prozent-Ziel der NATO festzulegen, und sich lediglich an die Verpflichtung gehalten habe, die sich über einen durchschnittlichen Zeitraum von fünf Jahren erstreckte.

(1 $ = 0,9510 Euro)

Berichterstattung von Friederike Heine; herausgegeben von John Stonestreet

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Willi Langer

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