BERLIN (Reuters) – Deutschland wird im April nächsten Jahres rund 150 Soldaten in den Kosovo entsenden, um zur UN-KFOR-Mission beizutragen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin.
Der Sprecher betonte, dass die Entscheidung nichts mit den aktuellen Spannungen im Norden Kosovos zu tun habe, sondern als Ausgleich für den Abzug der österreichischen Truppen getroffen worden sei.
Die zusätzlichen Truppen würden die Gesamtgröße der KFOR nicht vergrößern, fügte der Sprecher hinzu. Insgesamt sind derzeit rund 3.400 Soldaten im Rahmen der KFOR-Mission im Kosovo stationiert.
Nach Angaben des Ministeriums sind dort derzeit 71 Soldaten der Bundeswehr stationiert.
„Die Entscheidung über eine Änderung des Kräfteverhältnisses innerhalb der KFOR wird immer im Rahmen eines multinationalen Entscheidungsprozesses getroffen“, sagte der Sprecher auf die Frage, wie das Ministerium reagieren würde, wenn sich die Lage vor April verschärfen würde.
Das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtete als erstes über den Einsatz.
Eine tödliche Schießerei zwischen kosovarischen Streitkräften und bewaffneten Serben im vergangenen Monat schürte die Angst vor einer Eskalation in der Region mit ethnischer Mehrheitsserbenbevölkerung, 15 Jahre nachdem Pristina die Unabhängigkeit erklärt hatte.
(Berichterstattung von Andreas Rinke und Alexander Ratz, Text von Matthias Williams und Miranda Murray, Redaktion von Rachel More)
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