Mehr Zeit für den Schuldenabbau in den neuen EU-Fiskalregeln hätte einige Vorteile, aber gemeinsame Kriterien für den Schuldenabbau seien weiterhin erforderlich, heißt es in einem Stellungnahmeentwurf des deutschen Finanzministers. Fiskalregeln unterstützen den Wert des Euro, indem sie eine übermäßige Staatsverschuldung verhindern, doch ein durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine bedingter Anstieg der Staatsverschuldung hat sie obsolet gemacht und eine Reform wird derzeit diskutiert.
Angesichts der Tatsache, dass die Schuldenstände in der EU zwischen 18 % des BIP in Estland und über 170 % in Griechenland liegen, hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, die bestehenden Schuldenabbauregeln durch individuelle Schuldenabbaupfade zu ersetzen, die über vier Jahre ohne gemeinsame numerische Benchmarks festgelegt werden. Deutschland befürchtet, dass dies der Kommission zu viel Ermessensspielraum bei der Aushandlung der Schuldenentwicklung geben wird und dass der längere Zeithorizont dazu führen wird, dass Ereignisse auf dem Weg dorthin die vereinbarten Ziele ungültig machen.
„Quantitative Kriterien, die für alle Mitgliedstaaten gelten, helfen dabei, klare Mindestanforderungen zu formulieren, die eine Konsolidierung ermöglichen und das Wachstum unterstützen“, heißt es in dem Artikelentwurf von Bundesfinanzminister Christian Lindner, der Reuters vorliegt. „Schließlich geht es bei der Finanzpolitik darum, politische Prioritäten zu quantifizieren“, schrieb er.
Der Artikelentwurf, über dessen endgültige Fassung noch mit mehreren anderen Regierungen verhandelt wird, die ihn mitunterzeichnen sollen, soll veröffentlicht werden, während sich die Finanzminister der Europäischen Union am Freitag in Luxemburg treffen, um über die Reform der Regeln zu diskutieren. Eine Quelle der deutschen Regierung sagte, die numerischen Benchmarks und Schutzmaßnahmen seien eine „rote Linie“ für Berlin.
„Dies ist unsere Hauptforderung und wir werden sie nicht aufgeben“, sagte der Beamte. Frankreich, Italien und Spanien glauben, dass numerische Benchmarks für alle den Sinn der Reform zunichte machen würden. Der deutsche Plan sah vor, dass mehr Zeit für den Schuldenabbau – die von der Kommission vorgeschlagenen vier Jahre oder mehr im Gegensatz zu den derzeit jährlichen Schuldenabbaumaßnahmen – mit ehrgeizigeren Zielen einhergehen sollte.
„Die Vorschläge der Kommission sehen eine stärker mittelfristige Ausrichtung der Finanzpolitik vor. Das hat seine Vorteile, nicht zuletzt, weil fiskalische Risiken über die kurzfristige Frist hinausgehen und nicht ignoriert werden können“, heißt es im Projekt. „Eine stärkere Fokussierung auf die Mittelfrist dürfte jedoch schrittweise, aber ehrgeizigere Anpassungen ermöglichen“, heißt es im Projekt.
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