Die Arzneimittelknappheit in Deutschland setzt Apotheken unter Druck

BERLIN

Deutschland ist mit Engpässen bei vielen gängigen Arzneimitteln konfrontiert, was Druck auf Apotheken ausübt und Eltern im ganzen Land in Not bringt.

Die Agentur Anadolu sprach mit einem Apotheker in Berlin, der die Situation als sehr ernst beschrieb, da Eltern Schwierigkeiten haben, Medikamente für ihre Kinder zu finden.

„Die Situation ist derzeit sehr schlecht, insbesondere für Kinder, weil wir sie kaum mit Medikamenten versorgen können“, sagte Julian Wawrzyniak und fügte hinzu, dass derzeit mehr als 300 Medikamente nicht verfügbar seien.

„Dafür gibt es verschiedene Gründe, teilweise wegen des Krieges in der Ukraine, teilweise auch wegen globaler Lieferkettenprobleme, Coronavirus, hoher Energiepreise, Produktionskosten. Die Produzenten stehen vor großen Herausforderungen“, sagte er.

Ein weiteres großes Problem ist das Arzneimittelpreissystem in Deutschland, da die gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr als den gesetzlich festgelegten Preis für Generika zahlen.

Obwohl die Bundesregierung kürzlich Anpassungen des Systems angekündigt hatte, gab es laut Wawrzyniak keine unmittelbare Änderung der Situation.

„Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass es noch schlimmer wird, weil im Moment nicht einmal Hustensaft verfügbar ist“, sagte er.

„Ich hoffe, dass es besser wird, und natürlich, wenn die Politik handelt, aber das sehe ich im Moment nicht. Hoffentlich wird es vielleicht vor dem Frühjahr besser“, fügte er hinzu.

Apotheken spüren die Hitze

Zu den derzeit im Land nicht verfügbaren Arzneimitteln zählen laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Antibiotika, Diabetes-Medikamente, Krebsmedikamente, Blutdrucksenker und Schmerzmittel.

Einer der Hauptgründe für Lieferengpässe ist laut BfArM der Mangel an Lieferungen aus Ländern wie China und Indien.

Etwa 80 % der im Land verkauften Medikamente sind Generika, die in Ländern wie China und Indien hergestellt werden. Bei Antibiotika beispielsweise haben Generika in Deutschland einen Marktanteil von 100 %.

Wawrzyniak sagte der Agentur Anadolu, dass die Arzneimittelknappheit die Apotheken in den letzten Wochen unter enormen Druck gesetzt habe.

„Wir führen jeden Tag Gespräche mit Patienten, wir müssen ihnen sagen, dass wir diese Medikamente nicht haben oder wir sie nicht bestellen können“, erklärte er.

„Leider müssen wir sie mit leeren Händen zurückschicken. Es ist wirklich traurig, weil es um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen geht. Außerdem können wir unseren Job nicht machen, wir können ihnen nicht mit Medikamenten helfen“, fügte er hinzu.


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Mareike Engel

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