Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte das 2016 zwischen der Türkei und der Europäischen Union unterzeichnete Migrantenabkommen zur Bekämpfung irregulärer Einwanderung.
„Ich denke, das Abkommen mit der Türkei war in den letzten Jahren sehr nützlich“, sagte Scholz am Freitag am Rande des Gipfeltreffens der 50 europäischen Staats- und Regierungschefs im spanischen Granada gegenüber Reportern.
„Deshalb ist es auch richtig, dass der (EU-)Präsident und die Kommission derzeit über die Fortsetzung dieses Abkommens mit der Türkei verhandeln, damit wir es weiterhin als Grundlage unserer Beziehungen nutzen können“, sagte er.
Das im März 2016 unterzeichnete Migrationsabkommen zwischen der EU und der Türkei hat den Zustrom von Migranten über die Ägäis nach Europa erheblich reduziert und dazu beigetragen, viele Leben zu retten. Verschiedene Fragen im Zusammenhang mit der Umsetzung des Abkommens stießen jedoch auf Kritik beider Seiten.
Ankara hat seine europäischen Partner wiederholt dafür kritisiert, dass sie ihren politischen Verpflichtungen nicht nachkommen und keine ausreichenden finanziellen Mittel bereitstellen, um die Last der Flüchtlingskrise zu tragen.
Gleichzeitig begrüßte die deutsche Bundeskanzlerin erneut den jüngsten Kompromiss der EU im Asylbereich.
„Ich freue mich sehr, dass es kürzlich zu einer Einigung in der Frage einer gemeinsamen Asylpolitik gekommen ist. Das war ein dringender Bedarf. Für uns ist klar, dass es sich hierbei um eine Frage der Kontrolle und Steuerung handelt, insbesondere wenn es um irreguläre Migration geht.“ „Gleichzeitig geht es aber auch darum, dass wir Fachkräfte brauchen“, sagte Scholz.
Unabhängig davon blockierten Polen und Ungarn eine geplante Erklärung zur Migrationspolitik und anderen strategisch wichtigen Themen beim EU-Gipfel im spanischen Granada.
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki verkündete im sozialen Netzwerk X: „Ich habe beschlossen, mein Veto gegen den Teil einzulegen, der die Migration betrifft.“
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat neuen Widerstand gegen die EU-Asylreformpläne angekündigt, die eine Verpflichtung zur Solidarität mit besonders von Migration betroffenen Ländern vorsehen. Aus seiner Sicht besteht nach der „Rechtsverletzung“ Ungarns und Polens keine Chance mehr auf einen Kompromiss und eine Einigung
Orban verwies darauf, dass wichtige Entscheidungen zur geplanten Reform des europäischen Asylsystems zuletzt mit Mehrheitsentscheidungen gegen den Willen Ungarns und Polens getroffen worden seien.
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