Eine Verbraucherdatenrevolution kommt nach Deutschland

Letzte Woche kam es in Deutschland zu einer Revolution, als die Bundesregierung etwas schuf, was noch nie zuvor geschaffen worden war: eine einzige Website, die Einzelheiten zu Qualitätsergebnissen und Patientenzufriedenheitsdaten von mehr als 1.700 Krankenhäusern in ganz Deutschland bereitstellt. Hier in den Vereinigten Staaten verfügen Verbraucher seit langem über ein sehr breites Spektrum an Informationsressourcen, auf die sie zugreifen können, um die Qualität der Ergebnisse und Patientenerfahrungen in Krankenhäusern und Gesundheitssystemen zu beurteilen, auch wenn diese online nie an einem Ort gesammelt wurden. Doch in Deutschland fungiert die Website der Bundesregierung bisher nur als Verzeichnis ohne qualitative Bewertungen jeglicher Art.

Infolgedessen ist das deutsche Gesundheitssystem, obwohl es als eines der besten in Westeuropa gilt, für Verbraucher im Gesundheitswesen bisher undurchsichtig geblieben, da sie in vielen Bereichen keine wirkliche Vorstellung davon haben, welche Krankenhäuser besser als andere sein könnten.

Seit Freitag, dem 17. Mai, hat sich alles verändert. Als Artikel in englischer Sprache in den überregionalen Medien der Deutschen Welle Dazu heißt es: „Seit Freitag ist die Website des Bundeskrankenhausatlas bzw. Bundes-Klinik-Atlas für deutsche Einwohner online. Über das neue Portal können sich Patienten online über die Stärken und Schwächen einzelner deutscher Krankenhäuser informieren.

„Mit dem Bundeskrankenhausatlas bieten wir Patienten einen übersichtlichen Wegweiser durch den Krankenhausdschungel in Deutschland“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Vorstellung in Berlin. „Mit nur wenigen Klicks können sie Krankenhäuser vergleichen und das beste Krankenhaus in ihrer Nähe für die von ihnen benötigte Behandlung finden.“

In dem Artikel der Deutschen Welle heißt es weiter: „Das Portal bietet Informationen zu jeder der rund 1.700 Kliniken in Deutschland. Allerdings sind nicht alle Informationen sofort verfügbar. Der Atlas wird in den kommenden Monaten schrittweise aktualisiert. Rechtsgrundlage für den Atlas ist das im März vom Deutschen Bundestag verabschiedete Krankenhaustransparenzgesetz. Der Atlas ist Teil der Reform des Krankenhauswesens Lauterbach, die insbesondere auf eine stärkere Spezialisierung abzielt.“

Und die Deutsche Welle stellte fest, dass „Patienten bereits jetzt im Atlas erfahren können, welche Einrichtungen welche Eingriffe anbieten, wie oft sie dort durchgeführt werden und wie viele medizinische Fachkräfte vor Ort verfügbar sind.“ Es gibt auch Hinweise auf Kliniken, die über Zertifikate verfügen, die ihre Spezialisierung auf bestimmte Behandlungen belegen. Laut Lauterbach werde man „in einigen Wochen“ auch die Komplikationsraten für bestimmte Operationen veröffentlichen. Mit anderen Worten: Daten darüber, was wie oft schiefgeht. Diese Daten werden bereits erhoben, aber nicht veröffentlicht. „Das bedeutet, dass Patienten bei ihren chirurgischen Eingriffen wählerischer sein werden“, sagt Lauterbach. Dass manche Krankenhäuser dann für bestimmte Eingriffe gemieden werden, sei durchaus beabsichtigt, sagte der Minister. Er verwies auf Studien, die „sehr große Unterschiede“ in der Versorgungsqualität in verschiedenen Krankenhäusern zeigten.

In der Zwischenzeit, heißt es in der Ankündigung der Bundesregierung vom 17. Mai „Mehr Informationen über die Krankenhausqualität für alle Patienten – das ist das Ziel des von der Bundesregierung initiierten Krankenhaustransparenzgesetzes.“ Zentrales Instrument ist der digitale Atlas der Bundeskrankenhäuser, der jetzt online verfügbar ist.“

Die Website des Bundeskrankenhausatlas Er selbst stellt fest, dass „der Atlas der Bundeskrankenhäuser sich ständig weiterentwickelt.“ Wir erfassen Praxisinformationen, die über ein Kontaktformular gemeldet werden können.

Und Professor Claus-Dieter Heideck, Direktor des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG), auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit, lobte die Bundesregierung und bekräftigte, dass „der Bundeskrankenhausatlas ein revolutionäres Element in der Patienteninformation ist.“ Das Portal ermöglicht den Patienten eine informierte und fundierte Entscheidung bei der Krankenhauswahl, über das sie auf kleinste Details des Bundeskrankenhausatlas zugreifen können. Der Bundeskrankenhausatlas kann auch als Katalysator dienen, um die Datenbank zur Qualitätssicherung weiterzuentwickeln und so ein Angebot zu schaffen, das sich wirklich an den Präferenzen und Informationsbedürfnissen der Patienten orientiert.

Zeitungen bieten eine breite Berichterstattung

Alle großen deutschen Zeitungen und Medien veröffentlichten Artikel und Videoberichte zum Debüt der Website. Ein Bericht vom 17. Mai in der renommierten Münchner Tageszeitung Süddeutsche Zeitung begann: „Wohin soll man sich für ein neues Kniegelenk oder eine größere Krebsoperation wenden?“ Ein neuer „Atlas der Bundeskrankenhäuser“ kann Ihnen jetzt bei der Auswahl eines Krankenhauses helfen. Das bundesweite Vergleichsportal ist am Freitag gestartet und soll über Leistungen und Behandlungsqualität in knapp 1.700 Kliniken in ganz Deutschland informieren. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach von einem „klaren Wegweiser durch den Krankenhausdschungel“, der auch neue regionale Vergleiche ermöglichen solle. Der Krankenhaussektor steht in der Kritik. Patientenvertreter begrüßten dieses Ziel, sehen aber auch Defizite.

DER Süddeutsche Zeitung Weiter heißt es in dem Bericht: „Lauterbach sagte, dass verständliche Informationen über eine gute Krankenhausversorgung mittlerweile für jedermann verfügbar seien und nicht mehr nur das Privileg einiger weniger Experten seien.“ Transparenz ist ein dringendes Bedürfnis, allein bei rund 16 Millionen Krankenhausbehandlungen und 500.000 neuen Krebspatienten pro Jahr. Die meisten Patienten haben keine gute Vorstellung davon ​​welche Klinik für ihre Behandlung besonders geeignet ist. Und es gibt sehr große Unterschiede bei Behandlungen wie etwa bei Darmkrebsoperationen. Im Vergleich zu bestehenden Informationsportalen machte Lauterbach deutlich, dass die Besonderheit des Bundesatlas in der Art und Weise der Aufbereitung der Daten für Patienten liegt. „Mit nur wenigen Klicks können Sie Kliniken vergleichen und die beste Klinik in Ihrer Nähe für die von Ihnen benötigte Behandlung finden.“ Dies bedeutet, dass Sie zehn Kliniken nebeneinander anzeigen und bewerten können, anstatt „von Klinik zu Klinik hüpfen“ zu müssen. Nach Angaben des Ministeriums gab es in den ersten drei Stunden mehr als fünf Millionen Besuche, einige Seitenaufrufe wurden kurzzeitig unterbrochen. Das Portal www.bundes-klinik-atlas.de wird sukzessive weitere Daten integrieren.

Zu den Aussagen von Gesundheitsminister Lauterbach bei der Atlas-Präsentation sagen die Journalisten Matthias Bartsch, Holger Dambeck, Milena Hassenkamp und Martin U. Müller schrieb am 17. Mai im renommierten Hamburger Magazin Der Spiegel, „Im Vergleich zu bestehenden Informationsportalen machte Lauterbach deutlich, dass die Besonderheit des Bundesatlas in der Art und Weise liegt, wie die Daten für Patienten aufbereitet werden.“ „Mit nur wenigen Klicks können Sie Kliniken vergleichen und die beste Klinik in Ihrer Nähe für die von Ihnen benötigte Behandlung finden. „Das bedeutet, dass Sie zehn Kliniken nebeneinander ansehen und bewerten können, anstatt von Klinik zu Klinik hüpfen zu müssen“, schrieben die Reporter. „Nach Angaben des Ministeriums gab es in den ersten drei Stunden mehr als fünf Millionen Besuche, einige Seitenaufrufe wurden kurzzeitig unterbrochen. Das Portal www.bundes-klinik-atlas.de wird nach und nach weitere Daten einbinden“, schrieben sie.

Natürlich verlief dieser Sprung in den Konsumismus nicht ohne Murren. Als das Geschäft wöchentlich Wirtschaftswoche berichtet am 18. Mai„Die Deutsche Krankenhausgesellschaft kritisierte das Bundesportal als „politischen Aktivismus auf Kosten des Steuerzahlers“. Es stellt keine zusätzliche Information für Patienten dar und kann keine sinnvolle Ergänzung darstellen. Dies würde zu noch mehr Bürokratie in den Krankenhäusern führen. Der Krankenhaussektor hat kürzlich eine eigene Online-Übersicht entwickelt. In dem seit 2002 bestehenden „Verzeichnis deutscher Krankenhäuser“ seien nun mehr Suchfunktionen möglich, heißt es in dem nicht unterzeichneten Artikel.

Selbstverständlich können sich Krankenhausmanager zwar beschweren, haben aber nicht wirklich etwas, auf das sie zurückgreifen können, denn im deutschen System haben die Maßnahmen der Bundesregierung über das Gesundheitsministerium so ziemlich das letzte Wort.

Zusätzlich die europäische Veröffentlichung Krankenhausmanagement Am 20. Mai stellte er fest, dass „Lauterbach auch auf einer Pressekonferenz die Bedeutung des Portals betonte und erklärte, dass „verständliche Informationen über eine gute Krankenhausversorgung für alle zugänglich sind und nicht mehr nur das Privileg einiger weniger sind“. Er betonte zudem, dass das Portal „eine wichtige Vorarbeit für die nächste Krankenhausreform“ darstelle. Der Bundeskrankenhausatlas wurde im Rahmen des Krankenhaustransparenzgesetzes ins Leben gerufen, das die Bundesregierung zur Unterstützung des Krankenhausreformvorhabens ins Leben gerufen hat. Das Bundeskabinett hat bereits einen Gesetzentwurf zur Verbesserung der Krankenhausversorgung vorgelegt.“

All dies bedeutet, dass das deutsche Gesundheitssystem, das weithin für seine Qualität und sein hohes Technologieniveau bekannt ist, nun offiziell in die neue Ära des Gesundheitskonsums eingetreten ist. Für die deutsche Gesellschaft ist das ein wirklich großes Problem. Einerseits gibt es keine europäische Gesellschaft, die hinsichtlich des allgemeinen Konsumverhaltens anspruchsvoller – oder anspruchsvoller – ist als die deutsche. Aus verschiedenen historischen Gründen dominiert jedoch ein gewisses Element des Paternalismus die Funktionsweise der Krankenhäuser im deutschen Gesundheitssystem. Diese Innovation ist also wirklich wichtig.

Offensichtlich verfügen die Vereinigten Staaten über ein viel komplexeres Gesundheitssystem mit einer seltsamen Mischung aus öffentlichen und privaten Elementen; und dies macht es für Verbraucher schwierig, die Qualität der Gesundheitsversorgung und das Patientenerlebnis zu bewerten. Gleichzeitig verfügten wir hier in den Vereinigten Staaten über zahlreiche Informationsressourcen – wenn auch über eine sehr große Bandbreite an Unternehmen verteilt –, die Verbraucher konsultieren konnten. Es wird also spannend sein zu sehen, wie sich das alles entwickelt und insbesondere, ob die deutschen Verbraucher tatsächlich differenzierte Entscheidungen darüber treffen, welche Krankenhäuser sie für ihre Behandlung wählen – ein Modell, das es so noch nie gegeben hat. Der Konsumismus entwickelt sich in den Vereinigten Staaten, in Deutschland, in ganz Europa und anderswo. Und jedes Gesundheitssystem wird unterschiedliche spezifische Entwicklungen erleben. Aber der Konsumismus selbst wird unweigerlich in allen Arten von Gesundheitssystemen sein hässliches Gesicht zeigen.

Mareike Engel

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