- Von Jaroslav Lukiv und Kathryn Armstrong
- BBC News
Die deutsche Polizei kämpft am Hamburger Flughafen mit einer Geiselnahme, nachdem ein bewaffneter Mann eine Sicherheitsbarriere durchbrochen und auf das Rollfeld gelangt ist.
Offenbar bleiben der 35-jährige Mann und ein vierjähriges Kind in dem unter einem Flugzeug geparkten Fahrzeug zurück.
Die Beamten stehen in Kontakt mit dem Fahrer, der am Samstagabend gegen 20:00 Uhr Ortszeit (19:00 Uhr GMT) den Flughafen betrat.
Der Flughafen wurde geschlossen und alle Flüge auf unbestimmte Zeit eingestellt.
Eine Sprecherin der Hamburger Polizei bezeichnete die Lage am Sonntag als „angespannt“, sagte aber, dass die Tatsache, dass der Verdächtige weiterhin mit ihr kommuniziere, ein gutes Zeichen sei.
„Wir müssen bedenken, dass er eine Waffe bei sich hat, und wir müssen auch bedenken, dass er möglicherweise Sprengkörper bei sich hat“, sagte Sandra Levgruen dem ZDF und fügte hinzu, dass das Kind unverletzt bleiben werde.
Die Situation begann, als der Mann mit seinem Auto zum Vorfeld des Flughafens fuhr, dem Ort, an dem normalerweise Flugzeuge geparkt werden. Lokalen Medien zufolge parkte er unter einem Flugzeug der Turkish Airlines.
Nach Angaben der Polizei schoss der Mann zweimal mit seiner Waffe in die Luft und warf brennende Flaschen aus dem Fahrzeug.
Die Behörden gehen davon aus, dass es sich um einen „Sorgerechtsstreit“ handelt. Berichten zufolge alarmierte die Mutter des Kindes den Rettungsdienst über die Entführung des Vierjährigen.
Frau Levgruen sagte, der Mann sei mit einigen Entscheidungen der Behörden bezüglich des Sorgerechts nicht einverstanden und wolle mit dem Kind in die Türkei reisen.
„Er sagt, sein Leben sei ein Scherbenhaufen“, sagte sie.
Lokale Medien berichteten auch, dass die Verhandlungen mit ihm über einen Übersetzer auf Türkisch geführt würden, es sei jedoch unklar, welche Verbindung er zu dem Land habe.
Vor Ort seien sowohl Psychologen als auch auf Verhandlungen spezialisierte Beamte sowie Spezialeinheiten, teilte die Polizei mit.
Nach Angaben des Hamburger Flughafens wurden rund die Hälfte der für Sonntag geplanten Abflüge und Ankünfte gestrichen und einige Flüge umgeleitet. Sie warnten, dass es im Laufe des Tages zu weiteren Verzögerungen und Ausfällen kommen werde.
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