Der öffentliche Kampf innerhalb der deutschen Koalitionsregierung geht weiter, da der liberale Partner FDP einen Plan zur Konjunkturbelebung vorgelegt hat, was die SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz dazu veranlasste, den Ideen mit einer eigenen Widerlegung entgegenzuwirken.
Am Dienstag veröffentlichte die SPD ein internes Gegendokument zu den Vorschlägen ihres liberalen Koalitionspartners. Ideen um die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen.
Allerdings wurde der FDP-Vorschlag als „sozial ungerecht“ kritisiert, heißt es in der Antwort der SPD Das Wetterder es „einen Angriff auf die Arbeiter unseres Landes“ nannte.
Kurz vor dem Bundesparteitag der FDP legte die FDP zwölf Vorschläge zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft vor, darunter auch den Bürokratieabbau – ein Vorzeigeprogramm der Partei.
Bürokratieabbau steht schon seit Längerem auf ihrer Agenda und ist zu einem zentralen Thema im Europawahlkampf geworden.
Die umstrittensten Punkte betreffen jedoch den sozialen Bereich, das Lieblingsgebiet der SPD. Arbeitslosengeld sollte stark sanktioniert werden, wenn der Empfänger nicht bereit ist, eine Stelle anzunehmen. Auch andere Leistungen und das Renteneintrittsalter von 63 Jahren stehen in Frage.
„Die Vorschläge der FDP sind ein Relikt aus der Mottenkiste und nicht aktuell“, sagte Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, der dpa, als der Vorschlag am Wochenende bekannt wurde.
Zu den wichtigsten Siegen der Sozialdemokraten in dieser Legislaturperiode gehörten die jüngsten Verbesserungen der Arbeitslosenunterstützung, und „gerechte Renten“ waren Teil ihres jüngsten erfolgreichen Wahlkampfs.
Das Problem verschärft sich vor allem, weil die Regierungskoalition in den Umfragen schlecht abschneidet.
Seit der Bundestagswahl 2021 hat die Dreierkoalition aus Sozialdemokraten (SPD), Grünen und Liberalen (FDP) rund 19 % an Zustimmung eingebüßt. Den Liberalen fällt es schwer, über der 5-Prozent-Hürde zu bleiben NTVEs ist Projektionen.
Während die Wahlen zum Europäischen Parlament näher rückten, versuchen die Liberalen, ihr Image als Partei des Wirtschaftswachstums zu festigen, ohne sich um ihre Koalition zu sorgen.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hatte das Dokument zur Konjunkturbelebung zuvor als „Beleidigung der Arbeitnehmer“ bezeichnet und erklärte weiter Deutschlandfunk Am Dienstag betonte er, dass „die Koalition weiterhin der Richtige ist“ und erkannte das Vorschlagsrecht der FDP an.
An NTVDer Grünen-Politiker Anton Hofreiter forderte die Kanzlerin zum Eingreifen auf.
„Letztendlich denke ich, dass es in vielerlei Hinsicht viel wichtiger ist, dass die Kanzlerin mit ihr spricht [FDP’s Finance Minister Christian Lindner] mit Zuversicht und sagen Sie: Schauen Sie, so geht das nicht.
(Kjeld Neubert | Euractiv.de)
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