Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD hat eine Gesetzesinitiative zum Ausbau der medizinischen Kompetenzen hochqualifizierter Pflegefachkräfte in Deutschland vorgeschlagen. Lauterbach betonte, dass der derzeitige Tätigkeitsbereich des Gesundheitspersonals im Land im Vergleich zu seinen potenziellen Kapazitäten restriktiv sei. Er sagte, das kommende Pflegekompetenzgesetz ziele darauf ab, den Einfluss und die Entscheidungsbefugnis von Pflegefachkräften im klinischen Umfeld zu stärken.
Die wesentlichen Bestimmungen dieses Gesetzesvorschlags stünden nach Angaben des Gesundheitsministers kurz vor der Fertigstellung und der endgültige Entwurf solle in der ersten Jahreshälfte veröffentlicht werden. Zu den konkreten Reformen, die Lauterbach skizziert, gehört, dass Pflegefachkräfte in die Lage versetzt werden, Ernährungsberatung anzubieten und bei der Entwicklung von Wundversorgungsstrategien mehr Autonomie zu erlangen. Darüber hinaus liegt es im Ermessen des Pflegepersonals, über die angemessene Verwendung bestimmter medizinischer Hilfsmittel wie Verbände, Salben und Katheter zu entscheiden.
Darüber hinaus betonte Lauterbach das Potenzial für Fachkräfte im Gesundheitswesen mit Spezialausbildung, eine direktere Rolle bei der Betreuung von Demenzpatienten zu spielen. Er sagte auch, dass Personen mit höheren akademischen Qualifikationen, die einem Master-Abschluss entsprechen, Führungsaufgaben in Gesundheitseinrichtungen übernehmen und befugt sein könnten, bestimmte medizinische Geräte oder Medikamente zu verschreiben. Darüber hinaus läuft derzeit ein Überprüfungsprozess, bei dem darüber nachgedacht wird, dem Pflegepersonal die Verantwortung für die Beurteilung des Pflegebedarfs der Patienten zu übertragen.
Als er sich für diese Reformen einsetzte, betonte Lauterbach die umfassenderen Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitssystem und wies darauf hin, dass die Angleichung der Pflegepraktiken des Landes an internationale Standards die Attraktivität des Landes für ausländische Fachkräfte steigern könnte. Er räumte ein, dass die aktuellen Herausforderungen bei der Rekrutierung, einschließlich Anforderungen an Sprachkenntnisse und unzureichende Kinderbetreuung, durch den im Vergleich zu anderen europäischen Ländern begrenzten Tätigkeitsbereich spezialisierter Krankenpfleger in Deutschland verschärft werden.
Bild von Julio Cesar Velasquez Mejía
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