Nie wieder: In Deutschland wird an den Holocaust erinnert – Aktuelle Nachrichten | Weltnachrichten

Anlässlich des Holocaust-Gedenktags waren am Samstag bundesweit zahlreiche Kranzniederlegungen und Gedenkveranstaltungen geplant.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat zu einem entschlossenen Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus aufgerufen.

„‚Nie wieder‘, das ist jeden Tag“, sagte er in einem wöchentlichen Video, das am Samstag veröffentlicht wurde. „Der 27. Januar ruft uns auf: Bleiben Sie sichtbar! Bleiben Sie hörbar! Gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Hass – und für unsere Demokratie.“

Als Zeichen der Trauer sollen Flaggen an Regierungsgebäuden auf Halbmast gehisst werden, wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser angeordnet hat, teilte ihr Ministerium auf X, ehemals Twitter, mit.

Politiker rufen zur Wachsamkeit auf

Außenministerin Annalena Baerbock forderte, Lehren aus den Gräueltaten der Nationalsozialisten zu ziehen.

„Sie brachten Transportmittel mit. Sie alle wussten, dass sie unweigerlich sterben würden, aber sie blieben völlig ruhig. Als sie nackt die Gaskammer betraten, sagte eine der Frauen: Vielleicht geschieht uns ein Wunder?“ Baerbock zitierte in einem Artikel auf X ein anonymes Fragment, das im Konzentrationslager Auschwitz gefunden wurde.

Entwickeln

„Nazi-Deutschland hat alle Wunder ausgelöscht und die Welt in den Abgrund der Menschlichkeit gestürzt. Es liegt an denen von uns, die leben, unabhängig von der Verantwortung für unsere Vergangenheit unsere Gegenwart zu gestalten“, sagte Baerbock. „Nie wieder, es ist jetzt.“

Faeser wird eine Rede in der Gedenkstätte Ravensbrück auf dem Gelände des ehemaligen Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück halten.

Am Nachmittag wollten sich die Menschen in der norddeutschen Stadt Hamburg versammeln, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Später am Abend findet in der Gedächtniskirche in Berlin eine Gedenkfeier unter dem Vorsitz von Erzbischof Christian Stäblein statt.

Rund 20 Überlebende der NS-Vernichtungslager werden den 79. Jahrestag der Befreiung des Lagers Auschwitz-Birkenau im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in einer Gedenkstätte und einem Museum in der Nähe der südpolnischen Stadt Oswiecim begehen.

Zu ihnen gesellen sich die polnische Senatspräsidentin Malgorzata Kidawa-Blonska, Kulturminister Bartlomiej Sienkiewicz und der israelische Botschafter Yacov Livne.

Nie wieder

Am 27. Januar, dem Tag der Befreiung der Überlebenden des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen im Jahr 1945, wird weltweit der Opfer des Holocaust gedacht.

Dieses Datum wird in Deutschland seit 1996 als Holocaust-Gedenktag begangen. Die Vereinten Nationen haben es 2005 zum Gedenktag erklärt.

Die Warnungen vor zunehmendem Antisemitismus und Rassismus haben in ganz Deutschland in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere aber seit den Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober.

Auch Hunderttausende Menschen gingen auf die Straße, um gegen die wachsende Popularität der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) zu protestieren. Auch für Samstag waren Demonstrationen geplant.

Auslöser der Proteste, die bereits in der dritten Woche andauern, waren Enthüllungen der investigativen Journalistengruppe Correctiv über ein Treffen von Rechtsradikalen am 25. November in Potsdam bei Berlin. Bei diesem Treffen forderten rechtsextreme Persönlichkeiten die Ausweisung von Millionen Menschen aus Deutschland.

Gleichzeitig kommt es an diesem Wochenende in vielen deutschen Städten erneut zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus.

(Inhaltsquelle: DW News)

Rüdiger Ebner

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