Ein schwedisches Gericht erlaubte am Dienstag einer Gruppe von Umweltaktivisten, darunter Greta Thunberg, rechtliche Schritte gegen den schwedischen Staat wegen unzureichender Klimaschutzmaßnahmen einzuleiten.

Die Jugendinitiative Aurora, die hinter der Klage steht, sagte auf ihrer Website, dass „der schwedische Staat die Klimakrise nicht als Krise behandelt“.

Im vergangenen Jahr hatten mehr als 600 Personen unter 26 Jahren ein Dokument als Grundlage der Klage unterzeichnet, in dem sie behaupteten, das Land habe mit seiner Klimapolitik die Menschenrechte seiner Bürger verletzt. Am 25. November marschierten Hunderte von Aktivisten, darunter Thunberg, mit einem Schild mit der Aufschrift „Jetzt verklagen wir den Staat“ durch die schwedische Hauptstadt zum Gerichtsgebäude, um eine Klage einzureichen.

„Wir bei Aurora machen den Staat für den Mangel an Klimaarbeit verantwortlich. Durch ein Gerichtsverfahren müssen wir sicherstellen, dass der Staat die Menschenrechte achtet“, sagte die Gruppe auf ihrer Website.

Die Aktion kommt, da Wissenschaftler warnen, dass die Wahrscheinlichkeit sinkt, die zukünftige Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius (2,7 Grad Fahrenheit) seit vorindustriellen Zeiten zu begrenzen.

Das Bezirksgericht Nacka sagte, die schwedische Regierung habe drei Monate Zeit, um ihre Antwort einzureichen.

Das Gericht sagte, es könne derzeit keine Prognose abgeben, wann Anhörungen stattfinden könnten oder wann der Fall entschieden werde.

Klimaaktivisten haben in den letzten Jahren zahlreiche Klagen gegen Regierungen und Unternehmen eingereicht, mit gemischtem Erfolg.

In einem der öffentlichkeitswirksamsten Fälle hat Deutschlands oberstes Gericht 2021 entschieden, dass die Bundesregierung ihre Klimaziele anpassen muss, um junge Menschen nicht übermäßig zu belasten. Die Bundesregierung hat darauf reagiert, indem sie ihr Ziel der „Netto-Null“-Emissionen um fünf Jahre bis 2045 vorgezogen und kurz- und mittelfristig ehrgeizigere Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels festgelegt hat.