Auch in der Krise weitet Deutschland seine Stromexporte in die Nachbarländer aus

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FRANKFURT – Deutschland hat im Jahr 2022 dank mehr wetterbedingter Erneuerbarer Energien und einer gestiegenen Stromnachfrage auch bei einer Energiekrise im Inland mehr Strom in seine Nachbarn exportiert als importiert.

Während die Schweiz und Österreich die Hauptexportziele waren, exportierte Deutschland in einer bemerkenswerten Veränderung mehr nach Frankreich als es importierte, da das nuklearabhängige Land mit technischen Problemen an seinen Reaktoren zu kämpfen hatte, die die Produktion reduzierten.

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Handelszahlen zeigen, dass Deutschlands Nachbarn auf überschüssigen Strom aus Europas größter Volkswirtschaft angewiesen bleiben, wenn die eigene Erzeugung nicht ausreicht.

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Deutschlands Exportüberschuss stieg von 20,8 TWh im Jahr zuvor auf 27,5 Terawattstunden (TWh) an, so der Verband der Versorgungswirtschaft BDEW – was einigen anderen jüngsten Kommentaren zustimmt.

Im Detail beliefen sich die deutschen Stromimporte im Jahr 2022 auf insgesamt 51 TWh, was einem Rückgang von 2,6 % gegenüber 2021 entspricht, während die Exporte im Jahresvergleich um 7,3 % auf 78,5 TWh stiegen, was einen Nettoexportüberschuss ergibt.

Aufgrund technischer Probleme in französischen Reaktoren verkaufte Deutschland erstmals mehr Strom nach Frankreich als es vom Nachbarn erhielt und verdoppelte damit sein Exportvolumen gegenüber dem Vorjahr.

Frankreich produzierte 2022 15,1 % weniger Strom und das Volumen liegt 1 % unter dem nationalen Verbrauch.

Frankreich hat seine eigene Energiekrise inmitten von Unterbrechungen aufgrund von Wartungsverzögerungen und Spannungskorrosion erlebt.

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Die Regierung und die Behörden in Paris sagen, dass die Probleme nachlassen, und verweisen auf Fortschritte bei der Wartung und eine geringere Nutzung.

Die deutsche Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg im Jahr 2022 um 8,5 % auf 233,9 TWh, teilte die Energieregulierungsbehörde mit. Die Winderzeugung an Land stieg dank hoher Windgeschwindigkeiten um 12,4 % und auf See um 2,9 %. Die Solar-Photovoltaik-Produktion stieg während eines langen und sonnigen Sommers um 18,7 % auf 46,6 TWh.

Frankreich, die Schweiz und Österreich steigerten ihre Energieimporte aus Deutschland im Vergleich zum Vorjahr ebenso wie Tschechien, Belgien und Norwegen.

Die Niederlande, Polen, Schweden, Dänemark und Luxemburg reduzierten derweil ihre Lieferungen aus Deutschland.

Die Import- und Exportdiagramme spiegeln jedoch die Geschäftstätigkeit auf dem konvergenten Großhandelsmarkt nicht vollständig wider.

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Tatsächlich organisieren die Übertragungsnetzbetreiber grenzüberschreitende Flüsse unter Berücksichtigung der durch historische Engpässe auferlegten Grenzen, sodass die Zahlen reine Transit- und umgeleitete Mengen, sogenannte Kreislaufflüsse, umfassen.

Importmuster zeigten, dass mehr niederländische Mengen nach Deutschland und aus den nordischen Ländern flossen, wo Seekabel für norwegischen und schwedischen Strom betrieben werden.

Dänemark bietet darüber hinaus Land- und Transitverbindungen über die Halbinsel Jütland.

Mengen unter anderem aus der Schweiz, Österreich, Polen sind letztes Jahr zurückgegangen.

Um das Aufkommen stärker harmonisierter Strommärkte zu beschleunigen, wurde Ende 2020 eine neue Verbindungsleitung zwischen Deutschland und Belgien eröffnet, die den Transit durch die Niederlande reduziert.

Mitte 2021 wurde ein neuer Interkonnektor nach Norwegen in Betrieb genommen, um vor allem den preisgetriebenen Export deutscher Wind- und Solarenergie sowie den Import norwegischer Wasserkraft zu ermöglichen.

(Berichterstattung von Vera Eckert und Tom Sims, Redaktion von Rachel More; Redaktion von Elaine Hardcastle)

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Willi Langer

„Neigt zu Apathieanfällen. Bierevangelist. Unheilbarer Kaffeesüchtiger. Internetexperte.“

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