Papst Franziskus akzeptierte am Samstag den Rücktrittsantrag eines deutschen Bischofs, der wegen seiner Fehler im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs um Rücktritt bat. Franz-Josef Bode, seit 1995 Bischof von Osnabrück, sagte in einer persönlichen Erklärung, dass sein Rücktrittsentscheid „in den letzten Monaten in mir gereift“ sei und er sich eine befreiende Wirkung auf das Bistum erhoffe. . Bode sagte, ein im September veröffentlichter Zwischenbericht über den Missbrauch von Geistlichen in der Diözese habe seine Fehler aufgedeckt. Er bekennt sich zu seiner Verantwortung als Bischof und sagt: „Ich kann heute nur noch einmal alle Betroffenen um Vergebung bitten.“ Missbrauchsopfergruppen haben Bode vorgeworfen, auf einige Missbrauchsfälle nicht angemessen reagiert zu haben, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Baetzing, nahm in einer Erklärung Bodes Rücktritt mit „großem Bedauern und Respekt“ zur Kenntnis. Mit seinem Rücktritt übernehme Bode „auch Verantwortung für das Thema sexueller Missbrauch in der Kirche, das uns alle schon lange beschäftigt“, sagte Bätzing.

„Ihr Wunsch, sich zu versöhnen, den Umgang mit Opfern und Tätern in Ihrem Bistum zu verbessern und auch Systemveränderungen in unserer Kirche herbeizuführen, lässt Sie seitdem nicht mehr los“, fügte er in seinem Statement direkt an Bode hinzu.

Ein von der Kirche in Auftrag gegebener Bericht über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland aus dem Jahr 2018 besagt, dass zwischen 1946 und 2014 3.677 Menschen von Geistlichen missbraucht wurden. Mehr als die Hälfte der Opfer waren 13 Jahre oder jünger, und die meisten waren Jungen. Einer von sechs Fällen betraf Vergewaltigungen, und mindestens 1.670 Geistliche waren daran beteiligt.

Bode wurde 1991 Weihbischof im Erzbistum Paderborn und war seit 1995 Bischof von Osnabrück und damit der dienstälteste aktive Bischof Deutschlands.

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