Deutschland prüft Chinas Beteiligung am Hamburger Hafenterminal

BERLIN (Reuters) – Deutschland überprüft seine Entscheidung, Chinas Cosco zu erlauben, sich an einem der drei Terminals des Logistikunternehmens HHLA im Hamburger Hafen zu beteiligen, sagte ein Sprecher des deutschen Ministeriums am Mittwoch.

Die Kommentare kamen, nachdem bekannt wurde, dass der Terminal Tollerort in diesem Jahr als kritische Infrastruktur eingestuft worden war, was drohte, einen politischen Streit über die Risiken chinesischer Investitionen in die deutsche Wirtschaft neu zu entfachen.

Der Ministeriumssprecher sagte, es sei dabei, zu entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen Cosco sich an dem Terminal beteiligen dürfe.

Bundeskanzler Olaf Scholz gab im Oktober letzten Jahres grünes Licht für die Übernahme von 24,9 % durch Cosco, trotz des starken Widerstands der Dreiparteien-Regierungskoalition.

Ein Sprecher von Scholz sagte, seine Haltung in der Angelegenheit habe sich nicht geändert.

In einer an Reuters per E-Mail gesendeten Erklärung bestätigte die HHLA, dass ihre Hamburger Containerterminals Anfang dieses Jahres als kritische Infrastruktur registriert wurden, und bestätigte damit einen Bericht der Süddeutschen Zeitung.

Damit sei eine neue Kategorie für Verladeanlagen in See- und Binnenhäfen mit einem Frachtaufkommen von 3,27 Millionen Tonnen pro Jahr geschaffen worden, sagte ein HHLA-Sprecher.

Der HHLA-Konzern sei bereits nach bestehenden Kriterien als kritische Infrastruktur eingestuft worden, so der Sprecher, die Einschätzung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bedeute also „keine wesentliche Änderung“ für das Unternehmen.

Das BSI reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme von Reuters.

(Berichterstattung von Friederike Heine und Andreas Rinke, Redaktion von Matthias Williams, Rachel More, Kirsten Donovan)

Elsabeth Steube

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