Streik unterbricht den Schienenverkehr in Deutschland

Berlin, Deutschland, 21. April – Der Schienenverkehr kam am Freitag in Deutschland fast vollständig zum Erliegen, als Arbeiter im ganzen Land in den Streik traten und höhere Löhne forderten, um die Inflation auszugleichen.

Wegen Personalmangels seien „kaum Züge“ gefahren, sagte Achim Stauss, Sprecher der Deutschen Bahn, am menschenleeren Berliner Hauptbahnhof.

Nach Angaben der Verkehrsgewerkschaft EVG, die rund 230.000 Beschäftigte vertritt, haben sich mehr als 15.000 Beschäftigte aus 50 Unternehmen dem Streik angeschlossen.

Der Streik, der bis 11.00 Uhr Ortszeit (09.00 Uhr GMT) dauern soll, soll „den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen“, sagten die EVG-Vertreter Cosima Ingenschay und Kristian Loroch in einer Erklärung.

„Arbeitgeber meinen, sie könnten die Forderungen ihrer Mitarbeiter ignorieren und wollen Tarifverhandlungen von oben diktieren. Das ist inakzeptabel“, sagten sie.

EVG fordert eine Gehaltserhöhung von 12 % über ein Jahr für die Arbeitnehmer, die sie vertritt, mit einer Mindesterhöhung von 650 Euro (712 $) pro Monat.

Stauss sagte, der Streik sei „unnötig“, da die Verhandlungen laufen.

Auch nach dem Ende des Streiks werde es voraussichtlich zu Verkehrsbehinderungen kommen, warnte die Deutsche Bahn und fügte hinzu, die Lage an den Bahnhöfen sei „ruhig“ geblieben.

Der S- und Regionalbahnverkehr wird nach Streikende wieder aufgenommen, der Fernverkehr ab 13.00 Uhr Ortszeit.

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Bei einem Großstreik Ende März unter Führung der EVG und der Gewerkschaft Verdi wurde das deutsche Bahnsystem weitgehend lahmgelegt.

Auch Verdi, die rund 2,5 Millionen Beschäftigte vertritt, befindet sich seit mehreren Wochen in angespannten Verhandlungen mit nationalen und lokalen Behörden. Die Gespräche sollen am Samstag fortgesetzt werden.

In den letzten Monaten sind Beschäftigte in verschiedenen Sektoren, darunter Gesundheit, Kinderbetreuung und Verkehr, in den Streik getreten, um bessere Arbeitsbedingungen zu fordern.

Die Inflation in Deutschland lag im März bei 7,4 % und blieb damit sehr hoch, obwohl sie von einem Höchststand von 8,8 % im Oktober zurückgegangen war.

© 1994-2023 Agence France Presse

Willi Langer

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