Im Laufe seiner Karriere hat der ehemalige deutsche Generalkonsul Holger Ziegeler diplomatische Arbeit in den Vereinigten Staaten, Paraguay, Saudi-Arabien, Äthiopien und Pakistan geleistet. Dieser Artikel behandelt die pakistanische Klimakrise und umreißt die deutschen Hilfsmaßnahmen, so etwa eine Zusage aus Berlin über 90 Millionen Dollar, um Pakistan bei der Eindämmung der Auswirkungen des Klimawandels zu helfen.
Pakistan ist eines der Länder, die unter den durch die globale Erwärmung ausgelösten Klimakatastrophen am stärksten leiden, obwohl das Land laut dem internationalen Rundfunksender Deutsche Welle für weniger als 1 % der gesamten globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.
Muhammad Bakhshal lebt in Chandan Mori, einem Dorf in Dadu im Süden Pakistans. 2022 war diese Region von massiven Überschwemmungen betroffen. Herr Bakhshal hatte nach eigener Aussage noch nie in seinem Leben solche Regenfälle und Überschwemmungen erlebt. Seinem Bericht zufolge harrten die Menschen auch vier Monate nach den Überschwemmungen noch immer in dorfnahen provisorischen Lagern am Straßenrand aus.
Die laut Expertenmeinung auf eine Kombination aus schmelzenden Gletschern und rekordverdächtigen Monsunregenfällen zurückführenden Überschwemmungen forderten mindestens 1.700 Todesopfer und haben weitere 8 Millionen Menschen in Pakistan ihrer Heimstatt beraubt.
Sowohl in Dadu als auch in vielen anderen Städten und Dörfern Pakistans hängt die Existenz zahlreicher Familien von der Viehzucht ab. Der überschwemmungsbedingte Verlust von zwei Dutzend Rindern ist für Muhammad Bakhshal praktisch gleichbedeutend mit dem Verlust seines Lebensunterhalts. Experten schlagen Alarm, dass Millionen von Pakistanern einer ähnlichen Situation gegenüber stehen.
Im Sommer 2022 führte das deutsche Generalkonsulat ein Hilfsprogramm durch und verteilte nach den katastrophalen Überschwemmungen Lebensmittel an Familien in der Provinz Belutschistan. Das deutsche Generalkonsulat hat dieses Projekt in Kooperation mit dem Programm zur Unterstützung des ländlichen Raums in Belutschistan mit dem Ziel implementiert, die Versorgung von 1.000 Familien im Distrikt Lasbela in Belutschistan über einen Zeitraum von zwei Monaten mit Nahrungsmitteln sicherzustellen.
In einer Pressemitteilung erklärte der damalige deutsche Generalkonsul, Herr Holger Ziegeler, er sei zutiefst entsetzt über das Ausmaß der von den Überschwemmungen verursachten Verwüstungen. Es würde ihm das Herz brechen, die Provinzen, die er und seine Frau zu lieben gelernt hätten, in einem so verwüsteten Zustand zu sehen. Herr Ziegeler betonte die Notwendigkeit einer dringenden Reaktion, um das Wohlergehen seiner Gastprovinzen Sindh und Belutschistan zu schützen. Er wies zudem darauf hin, wie schwierig es sei, vom Anblick solch tragischer Zustände nicht zutiefst bewegt zu sein. Herr Ziegeler bestätigte, die Hilfe solle den von der Flutkatastrophe betroffenen Familien bei der Deckung des unmittelbaren Bedarfs an Nahrungsmitteln helfen, damit sie sich auf andere dringende Probleme konzentrieren können.
Im Januar 2023 kündigte Berlin seine Absicht an, Pakistan mit 90 Millionen Dollar zu unterstützen, damit das Land die für die Anpassung an den Klimawandel erforderlichen Milliarden aufbringen kann. In seiner Rede auf einer internationalen UN-Konferenz in Genf im Januar 2023 betonte Herr Jochen Flasbarth, Staatssekretär im deutschen Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dass die Überschwemmung eine Krise sei, die Pakistan nicht allein bewältigen könne.
Ferner wies auch der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms, Herr Achim Steiner, in seiner Rede darauf hin, dass bei einer Katastrophe solchen Ausmaßes die Solidarität der Weltgemeinschaft gefragt sei und dass die Wiederherstellung der pakistanischen Wirtschaft im Interesse aller liege. Herr Steiner warnte vor einem Versäumnis, die Situation schnell in den Griff zu bekommen, da dies verstärkte Migration und eventuell sogar Radikalisierung und Extremismus nach sich ziehen könnte.
Die Mittel aus Berlin werden Projekte wie Entwässerungssysteme und Regenrückhaltebecken finanzieren, um künftige Überschwemmungen zu verhindern. Deutschland hatte schon im Vorfeld etwa 70 Millionen Dollar zugesagt, die der Finanzierung von Maßnahmen zum Wiederaufbau und zur Bewältigung der sozialen Folgen der verheerenden Überschwemmungen in Pakistan im Jahr 2022 dienen sollen.
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