Deutsche Polizei ermittelt wegen homophoben Angriffs auf Berliner Denkmal – DW – 15.08.2023

Die deutsche Polizei erklärte am Dienstag, sie untersuche einen Vorfall, bei dem eine unbekannte Person ein Denkmal in der Hauptstadt Berlin angegriffen habe, das Zehntausenden von Menschen gewidmet sei schwule Menschen verfolgt von der Nazis.

Während des Vorfalls, der am Samstagabend von einem Wachmann beobachtet wurde, befestigte die Person am Denkmal Zettel mit Zitaten aus dem Alten Testament, in denen Homosexualität verurteilt wurde.

Der Tatverdächtige, der ohne Festnahme flüchtete, warf außerdem einen brennenden Gegenstand auf das Denkmal, das jedoch kein Feuer fing und keinen Schaden davontrug.

Was ist das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen?

Die Gedenkstätte wurde 2008 eingeweiht und befindet sich am Rande des berühmten Tiergartens.

Die Betonwürfelstruktur verfügt über ein kleines Fenster, durch das ein Film mit einer romantischen gleichgeschlechtlichen Szene angesehen werden kann.

Dieses Fenster war in den neun Monaten seit der Einweihung des Denkmals bereits Ziel dreier offenbar homophober Angriffe, wurde zweimal eingeschlagen und einmal stark zerkratzt.

Unter dem NS-Regime in Deutschland von 1933 bis 1945 Homosexuelle wurden systematisch unterdrückt und verfolgt, etwa 50.000 wurden wegen ihrer Sexualität verurteilt.

Mehrere Tausend von ihnen wurden deportiert Konzentrationslager und eine große Zahl von dort Ermordeten.

Neuer Angriff

Ein anderer Holocaust Auch die Berliner Gedenkstätte war am Wochenende Ziel eines Brandanschlags.

Eine unbekannte Person zündete eine alte Telefonzelle an, die in eine Bücherkiste mit Veröffentlichungen aus der Nazi-Zeit verwandelt worden war, die nach Angaben der Polizei fast vollständig zerstört wurden.

Die Bücherkiste befindet sich in der Nähe des Denkmals „Gleis 17“, das an Juden erinnert, die vom Bahnhof Grünewald in den Tod geschickt wurden.

„Wir sind schockiert über die aufrührerische Energie beider Taten und hoffen, dass die Verantwortlichen in beiden Fällen schnell festgenommen werden“, heißt es in einer Erklärung des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg.

Die Polizei sagte, sie habe noch nicht geklärt, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Angriffen bestehe.

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tj/rt (AFP, dpa)

Ebert Maier

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