BERLIN, 24. Oktober (Reuters) – Das Verbrauchervertrauen in Deutschland dürfte im November den dritten Monat in Folge sinken und damit jede Hoffnung auf eine Erholung in diesem Jahr zunichte machen, da die Haushalte mit hohen Lebensmittelpreisen konfrontiert sind, ergab eine Umfrage am Dienstag.
Der Verbrauchervertrauensindex fiel Anfang November auf -28,1 Punkte, nach leicht revidierten -26,7 im Vormonat und unter den Erwartungen der von Reuters befragten Analysten von -26,5.
Der Rückgang des gemeinsam vom GfK-Institut und dem Nürnberger Institut für Marktentscheidungen (NIM) veröffentlichten Index wurde auf steigende Lebensmittel- und Energiepreise zurückgeführt.
Ein weiterer Anstieg der Sparneigung der Verbraucher von 8,0 im Vormonat auf 8,5 Punkte – den höchsten Wert seit mehr als einem Jahrzehnt – verstärkte den Abwärtstrend in der Verbraucherstimmung.
„Mit dem dritten Rückgang in Folge müssen die Hoffnungen auf eine Erholung des Verbrauchervertrauens noch vor Jahresende endgültig begraben sein“, sagte Rolf Bürkl, Verbraucherexperte bei NIM.
„Hohe Lebensmittelpreise schwächen die Kaufkraft der deutschen Haushalte und sorgen dafür, dass der private Konsum in diesem Jahr keine tragende Säule der Wirtschaft sein wird.“
HINWEIS – Der Umfragezeitraum war vom 5. bis 16. Oktober 2023.
Der Konsumentenstimmungsindikator prognostiziert die Entwicklung des realen privaten Konsums im Folgemonat.
Ein Indikator über Null signalisiert ein Wachstum des privaten Konsums gegenüber dem Vorjahr. Ein Wert unter Null deutet auf einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hin.
Laut GfK entspricht eine Schwankung des Indikators um einen Punkt einer jährlichen Schwankung des privaten Konsums von 0,1 %.
Der Indikator „Kaufbereitschaft“ stellt das Gleichgewicht zwischen positiven und negativen Antworten auf die Frage dar: „Glauben Sie, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, wichtige Artikel zu kaufen?“
Der Subindex „Einkommenserwartungen“ spiegelt die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Haushaltsfinanzen in den nächsten 12 Monaten wider.
Der zusätzliche Konjunkturerwartungsindex spiegelt die Einschätzung der Befragten zur allgemeinen Wirtschaftslage in den nächsten 12 Monaten wider.
Berichterstattung von Miranda Murray, Redaktion von Friederike Heine
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