Die deutschen Grünen haben Terry Reintke, Co-Vorsitzender der Grünen im Europäischen Parlament und wahrscheinlichen Europakandidaten der Fraktion, zum Spitzenreiter ihrer Liste für die Europawahl im kommenden Juni gewählt.
Reintke, die ohne Gegenkandidaten kandidierte, leitet die Fraktion der Europäischen Grünen seit letztem Jahr, als sie ihre deutsche Kollegin Ska Keller ablöste.
In ihrer Rede auf dem Jahresparteitag der Partei am Donnerstag (24. November) in Karlsruhe machte sie deutlich, dass die Grünen als Teil der deutschen Regierungskoalition die Übernahme von Führungsverantwortung anstreben sollten.
„Es ist wirklich wichtig, deutlich zu machen, dass wir als Grüne die Dinge auf europäischer Ebene gestalten wollen“, sagte Reintke vor den Parteidelegierten und sagte, die Grünen sollten eine stärkere Vertretung in der Europäischen Kommission anstreben.
Derzeit ist nur ein Kommissar den europäischen Grünen angeschlossen. Reintke wird als Kandidat für das Amt des deutschen Kommissars präsentiert, falls die deutsche Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nicht erneut kandidiert.
In Anspielung auf ihren Status als Regierungspartei konzentriert sich der Wahlprogrammentwurf der Grünen für die Europawahl darauf, die Politik der Grünen in Begriffen wie „Wohlstand“ und „Sicherheit“ zu formulieren.
Zu den politischen Vorschlägen der Partei gehört eine europäische „Infrastrukturunion“, um den Aufbau erneuerbarer Energien und sozialer Infrastruktur zu unterstützen.
Reintke versprach außerdem, die Botschaft der Grünen zu erweitern und Arbeitnehmerrechte und industrielle Erneuerung als Teil ihrer Botschaft des grünen Wandels zu integrieren. Sie führt dies auf ihre Kindheit in einer westdeutschen Arbeiterregion zurück.
Sie wurde von 95 % der Delegierten als Spitzenkandidatin unterstützt.
Doch vor allem Themen wie Diversität und der Kampf gegen rechtsextreme und autoritäre Politik bewegten die Delegierten in Karlsruhe.
Die Rede des Europaabgeordneten Sergei Lagodinsky, die auf globale Krisen aufmerksam machte und die deutsche Rechte angriff, wurde mit tosendem Applaus und Standing Ovations begrüßt.
„Wenn [environmentalists and gender-inclusive language] Ihr größtes Problem sind, dann sind wir Ihr Hauptgegner“, sagte er.
Lagodinsky schlug seinen Gegner, den grünen Europaabgeordneten Michael Bloss, der sich für wirtschaftliche Gerechtigkeit einsetzte, mit 30 % Vorsprung und belegte den zweiten Platz auf der Parteiliste.
Dennoch zeigten die Delegierten ihre Unterstützung für die neue Linie, indem sie die beiden Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour wiederernannten.
Allerdings steht den Grünen bei der bevorstehenden Europawahl ein harter Kampf bevor. Nach zwei Jahren als Juniorpartner der Regierung hat die Partei derzeit eine Umfragequote von rund 13 %, was etwa ein Drittel ihrer 21 Sitze gefährdet.
[Edited by Benjamin Fox]Erfahren Sie mehr mit EURACTIV
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