BERLIN, 23. November (Reuters) – Die Rezession in Deutschland zeigte im November Anzeichen einer Abschwächung, wobei die Produktionstätigkeit und der Dienstleistungssektor langsamer zurückgingen als in den Vormonaten, ergab eine vorläufige Umfrage am Donnerstag, was die Hoffnung nährt, dass die Rezession flacher ausfallen könnte als erwartet.
Der von S&P Global ermittelte HCOB Composite Purchasing Managers‘ Index (PMI) für Deutschland stieg im November von 45,9 im Oktober auf ein Viermonatshoch von 47,1 und lag damit über dem von Ökonomen prognostizierten Wert von 46,5.
Eine Zahl unter 50 weist auf einen Rückgang der Geschäftstätigkeit hin.
Der zusammengesetzte PMI erfasst die Dienstleistungs- und Fertigungssektoren, die zusammen mehr als zwei Drittel der deutschen Wirtschaft ausmachen, der größten in der Eurozone.
„Eine Rückkehr in den Wachstumsbereich ist eine plausible Aussicht, die in der ersten Hälfte des nächsten Jahres eintreten könnte“, sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank.
Die Geschäftsaktivität im Dienstleistungssektor ging zum dritten Mal in den letzten vier Monaten zurück, allerdings mit einem moderateren Rückgang gegenüber Oktober und einem Wert von 48,7, der leicht über der Analystenprognose von 48,5 liegt.
Der Umfrage zufolge deutet der Aufwärtsdruck auf Löhne und Erzeugerpreise im Dienstleistungssektor darauf hin, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten wahrscheinlich nicht wesentlich verlangsamen wird.
Der PMI für das verarbeitende Gewerbe stieg von 40,8 im Oktober auf ein Sechsmonatshoch von 42,3 und lag damit ebenfalls über den Erwartungen der Analysten, wenn auch immer noch im Rückgangsbereich.
„Im verarbeitenden Gewerbe gibt es einen Hoffnungsschimmer, denn der Rückgang der Auftragseingänge lässt nach. Dies wird sowohl durch Inlands- als auch Auslandsaufträge gestützt“, sagte de la Rubia.
Er fügte hinzu, dass die aktuellen Zahlen darauf hindeuten, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im vierten Quartal um 0,7 % schrumpfen würde, weniger als die zuvor prognostizierte Schrumpfung von 0,9 %.
Berichterstattung von Riham Alkousaa; Bearbeitung durch Christina Fincher
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