Anna Wolters-Höhne wechselt zu Allen & Overy. Zuvor war sie fast 17 Jahre lang bei Bird & Bird tätig und konzentrierte sich auf Life-Science-Rechtsstreitigkeiten in Düsseldorf und Hamburg. Im Mai 2021 verließ die Partnerin die internationale Anwaltskanzlei, um sich der Patentexpertise und vor allem ihrer Familie zu widmen. Der 48-jährige Anwalt kehrt nun in die Patentstreiterei zurück.
Ab dem 1. Dezember wird Wolters-Höhne als Associate im Hamburger Büro von Allen & Overy arbeiten. Sie wird dort zunächst die einzige Anwältin für Patentstreitigkeiten sein. Das Unternehmen plant, in den kommenden Monaten ein Team von Mitarbeitern im Büro aufzubauen.
In der Zwischenzeit wird der erfahrene Life-Science-Experte eng mit dem Düsseldorfer Team um Stefan Neuhaus zusammenarbeiten. Mit Kunden wie Bayer, Eli Lilly, Hoffmann-La Roche, MSD, NovoNordisk und Pfizer konzentriert sich das Team auch auf den Life-Science-Bereich.
Das Münchner Patentteam unter der Leitung von Jan Ebersohl konzentriert sich auf die Prozessführung im Zusammenhang mit Elektronik- und Mobiltelefonpatenten. Aber auch international konzentrieren sich die Patentteams in Paris und London stark auf die Unterstützung von Unternehmen im Life-Science-Bereich. Allen & Overy vertritt hauptsächlich Originatoren.
Auf beiden Seiten erfahren
Vor seinem Weggang war Wolters-Höhne einer der bekanntesten Patentprozessanwälte im deutschen Bird & Bird-Team. Sie arbeitete eng mit Oliver Jüngst zusammen. Im Gegensatz zu Allen & Overy berät das Unternehmen sowohl Originalpräparate als auch Generikahersteller. Auf der Designerseite war sie beispielsweise für Takeda tätig. Für Gilead kämpfte sie gegen ViiV Healthcare um das Blockbuster-HIV-Medikament Biktarvy. Die Unternehmen haben den Streit im Jahr 2022 beigelegt.
Während seiner Zeit bei Bird & Bird vertrat Wolters-Höhne auch namhafte Generikahersteller wie Teva. Sie vertrat Fresenius auch im Streit um Eli Lillys Krebsmedikament Pemetrexed. Darüber hinaus sammelte Wolters-Höhne neben Edwards Lifesciences im Streit mit Meril auch Erfahrungen im Bereich Medizinprodukte.
Allen & Overy hat Hamburg im Visier
Nach der Ankunft von Wolters-Höhne hat das Patentteam von Allen & Overy erstmals einen Experten in Hamburg. Die Stadt ist Sitz einer der vier Landeskammern des Einheitlichen Patentgerichts in Deutschland. Die Präsidentin der Kammer, Sabine Klepsch, gilt als sehr erfahren in Fragen der Lebenswissenschaften.
Allen & Overy ist nicht das einzige Unternehmen, das in Sachen Patente in die Stadt zieht. Mit Blick auf UPC hat auch Bardehle Pagenberg kürzlich ein Büro in Hamburg eröffnet. Lange vor der Eröffnung des neuen Gerichts hatte Wolters-Höhnes ehemalige Anwaltskanzlei Bird & Bird hier ein Patentteam zur Beratung des JUP und des Landgerichts Hamburg gegründet.
Jan Ebersohl, Leiter der deutschen Patentrechtspraxis bei Allen & Overy, sagte: „Nach der Ernennung von Denise Benz zur Partnerin zu Beginn des Jahres ist der Zugang von Anna Wolters-Höhne die zweite Verstärkung unserer Partnerkanzlei. Er fügt hinzu: „Durch die Erweiterung unseres Teams schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen, um unsere Mandanten bei ressourcenintensiven grenzüberschreitenden Patentstreitigkeiten noch effektiver beraten zu können.“
David Stone, Leiter der globalen Praxis für geistiges Eigentum bei Allen & Overy, erklärt: „Der Life-Science-Sektor ist ein strategischer Schwerpunkt unseres Unternehmens. Mit der Einführung des Einheitlichen Patentgerichts können wir unseren Mandanten eine noch stärkere lokale Unterstützung in Deutschland bieten, sowohl in nationalen Verfahren als auch vor dem UPC.“
Auch außerhalb Deutschlands hat sich Allen & Overy mit in Paris und London etablierten Patentteams sichtbar positioniert.
Wachstum durch Quereinstiege
Allen & Overy verfügte viele Jahre über keine nennenswerte Patentpraxis in Deutschland. 2012 wandte sie sich zunächst an den Pharmaspezialisten Joachim Feldges. Als der Start von UPC immer sicherer wurde, beschleunigte das Unternehmen den Ausbau seines deutschen Patentprozessteams.
Im Jahr 2017 füllte Allen & Overy eine neue Lücke in München, indem es den jungen Partner Jan Ebersohl von Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan holte. Ebersohl ist Spezialist für Mobilfunk und elektronische Patentstreitigkeiten.
Der nächste Zuwachs erfolgte im Jahr 2021. Stephan Neuhaus war Partner bei Hogan Lovells, bevor er zu Allen & Overy in Düsseldorf wechselte. Neuhaus wurde schnell Nachfolger von Feldges im Life-Science-Bereich, als dieser 2022 das Unternehmen verließ, um in München ein eigenes Unternehmen zu gründen. Ebersohl übernahm die Leitung der deutschen Patentabteilung.
Anfang des Jahres ernannte Allen & Overy Denise Benz zur Partnerin. Sie ist hauptsächlich im Mobilfunkbereich tätig und wurde 2022 von JUVE Patent als „one to watch“ in Deutschland ausgezeichnet. Mit Benz, Neuhaus, Ebersohl und Anna Wolters-Höhne hat Allen & Overy mittlerweile vier Patentpartner in Deutschland. Hinzu kommen neun Partner.
Ein kleines, aber wachsendes Patentanwaltsteam
Wie viele andere internationale Anwaltskanzleien wie Bird & Bird und Hogan Lovells hat auch Allen & Overy damit begonnen, Patentanwälte in sein Patentteam zu integrieren, um sie bei Rechtsstreitigkeiten technisch zu unterstützen.
Bisher hat das deutsche Team von Allen & Overy mit zwei auf Life-Science-Patente spezialisierten Patentanwälten in Düsseldorf zusammengearbeitet. In München stellte das Unternehmen erstmals einen Experten für Elektronik und Mobilfunk ein. Er kam als Associate zu Hogan Lovells.
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