Wolfgang Schäuble, der mehr als ein halbes Jahrhundert lang Mitglied des Deutschen Bundestages war, ist im Alter von 81 Jahren gestorben und beendete damit eine der längsten politischen Karrieren Deutschlands, in der er dazu beigetragen hat, den Platz seines Landes im Herzen Europas zu sichern.
Schäuble, der einen Großteil seiner Karriere der Wiedervereinigung seines Landes widmete und später während der Euro-Schuldenkrise als Finanzminister der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel fungierte, sei am Dienstagabend friedlich verstorben, sagte ein Sprecher der Mitte-Rechts-Christlich-Demokratischen Partei (CDU). Mittwoch.
Schäuble war seit 1965 Mitglied der CDU und seit 1972 Abgeordneter.
Bundeskanzler Olaf Scholz beklagte Schäubles Tod in einem Social-Media-Beitrag auf X: „Deutschland hat einen scharfen Denker, einen leidenschaftlichen Politiker und einen streitbaren Demokraten verloren.“
CDU-Chef Friedrich Merz drückte seine tiefe Trauer über den Tod von Schäuble le Merz aus.
Auch aus Frankreich kamen Ehrungen, wo Finanzminister Bruno Le Maire seine „tiefe Trauer“ über X zum Ausdruck brachte.
„Er war ein Freund, ein treuer und verlässlicher Partner und ein unermüdlicher Architekt der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich“, schreibt Le Maire.
Schäuble, einst Merkels Chef, bevor die Rollen vertauscht wurden, zog die Fäden der politischen Reaktion Deutschlands auf die Krise in der Eurozone in der Hand und gewann die Unterstützung der konservativen Rechten für drei Rettungspakete für Griechenland.
Im November 2015, kurz nachdem Merkel die Grenzen Deutschlands für Hunderttausende Migranten geöffnet hatte, sagte sie, dem Land drohte durch „rücksichtsloses“ Handeln eine „Lawine“ von Flüchtlingen.
Anschließend verteidigte er Merkels offene Politik gegenüber Migranten, als die Alternative für Deutschland (AfD) in die Debatte einstieg, und warf der rechtsextremen Partei vor, Fremdenfeindlichkeit zu schüren.
In den späteren Jahren seiner Karriere entwickelte sich die AfD zu einem stärkeren Gegner der CDU, wobei ihre Kritiker der Mitte-Rechts-Partei vorwarfen, deren Einwanderungsrhetorik unter Merz zu übernehmen.
Schäuble saß seit 1990 im Rollstuhl, nachdem er im Wahlkampf wenige Tage nach der deutschen Wiedervereinigung dreimal angeschossen worden war.
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