Ihre Party ist zwar noch keine zwei Monate alt, aber Sahra Wagenknecht hat in Deutschland bereits eine Katze in die Tauben geschlagen. Sie gründete am 8. Januar ihre gleichnamige Partei, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), wenige Monate nachdem sie im Oktober sensationell aus der linken Partei Die Linke ausgetreten war, unter anderem wegen Meinungsverschiedenheiten über die Ukraine und die Flüchtlingspolitik des Landes. Heute sagt fast ein Viertel der Deutschen, sie könnten sich vorstellen, bei der nächsten Bundestagswahl ihre Partei zu wählen.
Laut einer Umfrage des Umfrageinstituts Allensbach geben 24 Prozent der Deutschen an, im nächsten Jahr möglicherweise den BSW zu wählen. In der ehemaligen DDR ist Wagenknechts Beliebtheit sogar noch höher: 40 Prozent erwägen offenbar, die Partei zu unterstützen. Auch wenn die Bundestagswahl erst 2024 stattfinden wird, würden sich 7 % der Deutschen für Wagenknecht und seine Partei entscheiden, wenn die Wahl morgen stattfinden würde.
Auf den ersten Blick scheint eine Umfragequote von 7 Prozent nicht viel zu sein. Damit läge der BSW auf dem fünften Platz hinter den deutlich etablierteren Parteien CDU/CSU, AfD, SPD und Grünen. Doch die Tatsache, dass ein Viertel der deutschen Bevölkerung sagt, sie könnten bei der nächsten Wahl für Wagenknecht stimmen, bringt das politische Establishment langsam ins Schwitzen.
Sie sind besorgt, weil die Unterstützungsbasis des BSW ungewöhnlich breit ist. Männer und Frauen unterstützen die Partei zu gleichen Teilen, und die Partei wird von unterschiedlichen Altersgruppen und Bildungsniveaus unterstützt. Der BSW scheint Wähler aus dem gesamten politischen Spektrum anzuziehen. Von denjenigen, die sagten, sie würden Wagenknecht nächstes Jahr unterstützen und die bei der letzten Bundestagswahl gewählt hatten, hatten zuvor 15 Prozent die rechte AfD unterstützt, während 14 Prozent für Wagenknechts frühere Partei Die Linke gestimmt hatten.
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