Factbox – „Volcano Group“ übernimmt die Verantwortung für Brandstiftung in der Nähe einer deutschen Tesla-Fabrik

BERLIN (Reuters) – Eine linksextreme militante Gruppe, die sich selbst „Vulkangruppe Tesla Abschalten“ nennt, übernahm am Dienstag die Verantwortung für die mutmaßliche Brandstiftung eines Strommastes in der Nähe der Tesla-Automobilfabrik außerhalb Berlins.

Der Angriff führte zu einem Produktionsstillstand, der voraussichtlich mehrere Tage dauern wird.

In einem auf der Website kontrapolis.info veröffentlichten Brief sagte die Gruppe, die Zerstörung von Tesla sei „ein Schritt auf dem Weg zur Befreiung vom Patriarchat“.

Die Polizei sagte, sie wisse von dem Brief, der mit „Agua De Pau“, dem Namen eines Vulkans auf den Azoren, unterzeichnet sei, und überprüfe seine Echtheit, was mehrere Tage dauern werde.

DIE „VULKANISCHEN GRUPPEN“ DEUTSCHLANDS

In einem Bericht aus dem Jahr 2019 zählten die Berliner Behörden Vulkangruppen zu den linksextremistischen Organisationen. „Seit 2011 verüben Unbekannte unter dem Namen Vulkangruppen in Berlin Brandanschläge“, heißt es in der Erklärung.

Diese Maßnahmen zielten auf Kabelkanäle an Bahnstrecken und teilweise auch auf Funkmasten, Datenleitungen oder Firmenfahrzeuge, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Verdächtigen bekennen sich üblicherweise in Briefen zur Verantwortung, in denen sie Namen verwenden, die sich hauptsächlich auf isländische Vulkane beziehen, wie etwa „Grimsvotn“, „Katla“ oder „Ok“, heißt es in der Erklärung weiter.

Es ist unklar, inwieweit die Aktivitäten der Gruppen zentralisiert sind. Dem Bericht zufolge lässt die Struktur der Briefe darauf schließen, dass sie von einem zumindest teilweise festgelegten Autorenkreis verfasst wurden.

„Auch ein Strategiedokument aus dem Jahr 2015 weist auf eine feste Struktur hin“, heißt es in dem Bericht.

POLITISCHE AUSRICHTUNG

Diese Gruppen gelten ideologisch als dem anarchistischen Ende des politischen Spektrums nahestehend.

In einem Bericht der Behörden in Brandenburg, wo die Tesla-Fabrik ihren Sitz hat, aus dem Jahr 2021 wurden die Volcano-Gruppen als „Linksextremisten“ bezeichnet und erklärt, sie versuchten, als Teil der globalen Klimabewegung Einfluss zu gewinnen.

WEITERE VON GRUPPEN BEHAUPTETE ANGRIFFE

Dem Bericht zufolge seien in den vergangenen Jahren unter dem Namen der Volcano-Gruppe mehrere Brandanschläge in Berlin verübt worden.

Eine dieser Gruppen bekannte sich zu einem Angriff auf die Stromversorgung am Tesla-Standort Grünheide im Mai 2021, heißt es unter Berufung auf ein auf einer linksextremen Medienplattform veröffentlichtes Forderungsschreiben.

Im Jahr 2020 bekannte sich eine Volcano-Gruppe zu einem Brandanschlag auf das Heinrich-Hertz-Institut in Berlin, das sich mit Themen rund um die digitale Infrastruktur befasst, heißt es in dem Bericht.

(Berichterstattung von Nette Nostlinger; Redaktion von Christoph Steitz und Jan Harvey)

Körbl Schreiber

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