Deutschlands letzte große Kaufhauskette hat Insolvenzantrag gestellt, den dritten Antrag in weniger als vier Jahren, nachdem ihr Eigentümer in Schwierigkeiten geraten war.

Galeria Karstadt Kaufhof, das derzeit 92 Filialen betreibt und mehr als 15.000 Mitarbeiter beschäftigt, hat nach Angaben der dpa am Dienstag beim Gericht in Essen einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen ist auf der Suche nach einem neuen Eigentümer und Gespräche mit potenziellen Investoren laufen bereits.

Diese Entscheidung folgt den Insolvenzanträgen mehrerer Unternehmen der Gewerbe- und Immobiliengruppe des österreichischen Unternehmers René Benko, darunter Signal Retail Selection, Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof.

Galeria ist das Ergebnis einer Fusion der Rivalen Karstadt und Kaufhof vor einigen Jahren. Das Unternehmen schloss rund 40 Geschäfte und baute rund 4.000 Arbeitsplätze ab, nachdem es während der ersten Sperrung wegen der Coronavirus-Pandemie im April 2020 Schutz beantragt hatte, und erhielt Berichten zufolge 680 Millionen Euro (745 Millionen US-Dollar) an Staatshilfen.

Im Oktober 2022 suchte sie erneut Gläubigerschutz und verwies auf stark gestiegene Energiepreise, eine hohe Inflation und schwache Konsumausgaben. Im März 2023 kündigte das Unternehmen Pläne für eine neue Runde von Filialschließungen an. Die letzten 18 Geschäfte, die im Rahmen dieser Pläne geschlossen wurden, werden diesen Monat ihre Türen schließen.

Olivier van den Bossche, CEO von Galeria, sagte, die alte Eigentümerstruktur belaste das Unternehmen. Er sagte, dass „die Insolvenzen der Signa-Gruppe Galeria erheblichen Schaden zufügen, die Fortführung der Aktivitäten behindern und die Möglichkeiten für zukünftige Entwicklung aufgrund hoher Mieten und teurer Dienstleistungen erheblich einschränken“.

Signa hatte 200 Millionen Euro in Raten bis zum nächsten Jahr zugesagt, um Galeria beim Umbau zu unterstützen.