Zunahme milliardenschwerer Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen

Nach Angaben des deutschen Digitalwirtschaftsverbands Bitkom wurden rund 80 % der angegriffenen Unternehmen Opfer von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage.

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Cyberkriminalität nimmt in Deutschland zu und verursacht schätzungsweise rund 148 Milliarden Euro an wirtschaftlichen Schäden.

Am Montag von deutschen Behörden veröffentlichte Daten zeigten einen Anstieg der Cyberangriffe ausländischer Organisationen im Jahr 2023 um 28 %, insbesondere aus Russland und China.

„Die Bedrohungslage im Bereich Cybersicherheit bleibt hoch“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser bei der Vorstellung des nationalen Cybercrime-Berichts.

Die Zahl der Cyberangriffe aus Russland habe sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt und die Cyberangriffe aus China seien im gleichen Zeitraum um 50 % gestiegen, heißt es in dem Bericht des deutschen Digitalverbands Bitkom.

Auch Cyberangriffe aus China hätten in den letzten zwei Jahren um 50 % zugenommen, heißt es im Bundesbericht des Bitkom.

Rund 80 Prozent der angegriffenen deutschen Unternehmen seien Opfer von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage geworden, sagte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder dem ZDF und bezifferte die Höhe des verursachten finanziellen Schadens auf 148 Milliarden Euro pro Jahr.

Die meisten Angriffe seien von kriminellen Banden oder ausländischen Geheimdiensten verübt worden, gab Rohleder bekannt.

Die Gründe für diese Angriffe seien vielfältig, erklärte er und sagte, dass einige Cyberkriminelle wichtige Infrastrukturen wie Energieversorgung, Transport oder Krankenhäuser beschädigen wollten.

„Manche Leute wollen Geld“, fügt er hinzu und erklärt: „Und es gibt immer noch einige, vor allem Einzelpersonen, die einfach nur Spaß haben wollen.“

Der Bericht kommt zu einem besonders besorgniserregenden Zeitpunkt, vor den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni.

Anfang des Monats warf Deutschland Russland vor, wegen Deutschlands Unterstützung für die Ukraine Cyberangriffe gegen seine Verteidigungs- und Luft- und Raumfahrtunternehmen sowie gegen Mitglieder der regierenden Sozialdemokratischen Partei gestartet zu haben.

„Wir werden uns vom russischen Regime nicht einschüchtern lassen“, erklärte Innenminister Faeser damals. „Wir werden weiterhin alles tun, um unsere Demokratie vor russischen Cyberangriffen zu schützen, und wir werden die Ukraine weiterhin unterstützen.“

Willi Langer

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