BERLIN: Deutsche Staatsanwälte sagten am Freitag, sie hätten drei Männer – einen Russen, einen Ukrainer und einen Armenier – wegen des Verdachts der Spionage für einen ausländischen Geheimdienst festgenommen.
Sie wurden am Mittwoch in Frankfurt im Westen des Landes festgenommen, nachdem sie angeblich versucht hatten, „Informationen über einen ukrainischen Staatsbürger zu sammeln“, hieß es in einer Erklärung der Bundesanwaltschaft.
Bei den Männern handelte es sich lediglich um Robert A. aus der Ukraine, Vardges I. aus Armenien und den russischen Staatsbürger Arman S.
„Die drei Verdächtigen handelten im Auftrag eines ausländischen Geheimdienstes in Deutschland“, heißt es in der Erklärung.
Am 19. Juni habe das Trio „ein Café in Frankfurt am Main entdeckt, in dem sich vermutlich die Zielperson aufhielt“, hieß es weiter.
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Die Staatsanwälte machten keine Angaben, für welche ausländischen Geheimdienste die Männer arbeiteten, und lehnten auf Anfrage eine weitere Stellungnahme ab AFP.
Nach Angaben der deutschen Wochenzeitung „Der Spiegel“ handelten die Verdächtigen im Namen Russlands.
Das ukrainische Ziel selbst habe die Polizei alarmiert, fügte Spiegel unter Berufung auf Sicherheitsquellen hinzu. Angeblich wurde er misstrauisch, nachdem das Trio Kontakt mit ihm aufgenommen und ihm vorgeschlagen hatte, sich im Café zu treffen.
Deutschland hat seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im Februar 2022 zahlreiche Spionagefälle auf seinem Boden aufgedeckt.
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