Die Ukraine „hat das völkerrechtlich garantierte Recht, sich gegen diese Angriffe zu verteidigen“, fügte er hinzu. „Dazu kann es die hierfür bereitgestellten Waffen im Einklang mit seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen einsetzen, auch die von uns bereitgestellten.“
Bundeskanzler Olaf Scholz hat in den letzten Tagen das Recht der Ukraine betont, sich im Einklang mit dem Völkerrecht durch Angriffe auf Ziele in Russland zu verteidigen, doch er blieb vage zur Frage, ob Berlin der Ukraine die Erlaubnis erteilt habe, von Deutschland gelieferte Waffen zu diesem Zweck einzusetzen.
Scholz weigerte sich bisher, der Ukraine ihre Langstrecken-Marschflugkörper Taurus zu schicken, mit denen tief in russisches Territorium eingegriffen werden könnte, mit der Begründung, dass dies Deutschland in eine direkte Konfrontation mit Russland bringen könnte. Deutschland hat aber auch andere Waffensysteme geliefert, mit denen möglicherweise Ziele in Russland in der Nähe der Stadt Charkiw angegriffen werden könnten, darunter selbstfahrende Haubitzen und Mars-II-Raketenwerfer.
In den letzten Wochen debattierten die NATO-Führer darüber, ob der Ukraine gestattet werden sollte, westliche Waffen zum Angriff auf militärische Ziele in Russland einzusetzen. Die ukrainischen Führer haben argumentiert, dass die Beschränkungen beim Einsatz dieser Waffen es den Russen ermöglicht hätten, die Ukraine von russischem Territorium aus anzugreifen, ohne dass die Gefahr von Vergeltungsmaßnahmen bestand.
Obwohl die jüngste Entscheidung Washingtons eine Kehrtwende in der Politik darstellt, weigert sich die Biden-Regierung immer noch, der Ukraine den Einsatz von US-Marschflugkörpern für Angriffe tief in russisches Territorium zu gestatten, aus Angst, dass solche Angriffe den Krieg eskalieren würden.
Die heutige deutsche Ankündigung folgt einem bekannten Muster, bei dem Berlin darauf wartet, dass Washington zunächst in Bezug auf Militärhilfe für die Ukraine handelt, bevor es diesem Beispiel folgt. Der letztjährigen Entscheidung, Kiew mit Kampfpanzern zu beliefern, folgte die gleiche Dynamik.
Deutsche Politiker aller Seiten begrüßten die heutige Ankündigung. Frühere Beschränkungen des Einsatzes deutscher Waffen zum Angriff auf Ziele in Russland hätten „Putin in seinem Krieg gedient“, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Robin Wagener dem Newsletter POLITICO Brussels Decoded.
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