Berlin, 14. September Die Inflation in Deutschland erreichte im August zum zweiten Mal in diesem Jahr ein Rekordhoch von 7,9 %, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
Staatliche Maßnahmen wie ein günstiges 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr und ein Benzinrabatt wirkten sich „leicht dämpfend auf die Gesamtinflation aus“, sagte Destatis-Vorstandsvorsitzender Georg Thiel. August.
Der Treibstoffrabatt für Europas größte Volkswirtschaft lief jedoch letzte Woche aus und die Preise an der Zapfsäule schnellten sofort in die Höhe, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua.
Normalbenzin kostete 1,99 Euro pro Liter und war 21,6 Cent teurer als Ende August.
Die Dieselpreise stiegen derweil um 8,2 Cent auf 2,16 Euro, so der Deutsche Automobilclub (ADAC).
„Der Hauptgrund für die hohe Inflation bleiben die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise“, sagte Thiel.
Während die Lebensmittelpreise im Jahresvergleich um 16,6 % stiegen, stiegen die Energiepreise mehr als viermal schneller als die Inflation und stiegen „trotz der Erleichterungsmaßnahmen“ um 35,6 %.
Ohne Energie- und Lebensmittelpreiserhöhungen läge die Verbraucherpreisinflation in Deutschland laut Destatis um 4,4 Prozentpunkte niedriger.
Besonders stark verteuerte sich Erdgas mit 83,8 %, während sich die Preise für leichtes Heizöl mehr als verdoppelten.
Unter den Nahrungsmitteln verzeichneten die Preise für Speisefette und -öle sowie Milchprodukte und Eier mit 44,5 % bzw. 26,8 % die größten Preissteigerungen.
Um die Auswirkungen der hohen Inflation auf Unternehmen und Verbraucher abzufedern, hat die Bundesregierung kürzlich Hilfsmaßnahmen in Höhe von 65 Milliarden Euro angekündigt, womit sich die Inflationsmaßnahmen insgesamt auf 95 Milliarden Euro belaufen.
Das Paket beinhaltet auch eine einmalige Zahlung, die den Haushalten hilft, ihre Heizkosten im Winter zu bezahlen.
Finanzminister Christian Lindner warnte vergangene Woche, hohe Inflationsraten seien ein „Verarmungsprogramm für Familien in der Mitte der Gesellschaft“.
Das ifo Institut erwartet, dass die Inflation in Deutschland im jahr 2024 weiter auf 9,3 % steigen wird, was zu einem starken Rückgang der Realeinkommen führen wird.
Die Maßnahmen des jüngsten Entlastungsplans dürften zwar „diesem Rückgang etwas entgegenwirken, werden ihn aber bei weitem nicht kompensieren“, warnte das Institut.
Haftungsausschluss: Dieser Beitrag wurde automatisch aus einem Agentur-Feed ohne Textbearbeitung veröffentlicht und wurde nicht von einem Redakteur überprüft
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