Berlin, 14.10. Getrieben von stark steigenden Energiepreisen ist die jährliche Inflationsrate in Deutschland im September auf 10 % gestiegen, den höchsten seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichneten Wert, teilte das Bundesamt für Gesundheit mit (Destatis).
Die Inflation liege seit sieben Monaten über 7 %, fügte er am Donnerstag hinzu.
Die Energiepreise in Europas größter Volkswirtschaft stiegen im Jahresvergleich um 43,9 %, wobei besonders starke Steigerungen für Haushaltsenergie verzeichnet wurden. Erdgas war 95 % teurer als im Vorjahr und die Heizölpreise haben sich sogar mehr als verdoppelt, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.
Die Inflationsrate habe den „höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung“ erreicht, sagte Destatis-Vorstandsvorsitzender Georg Thiel in einer Erklärung und fügte hinzu, dass „massive Preissteigerungen“ für Energieprodukte der „Hauptgrund“ für die hohe Inflation seien.
Laut Destatis stiegen die Lebensmittelpreise um 18,7 % und damit stärker als die Gesamtpreise.
Ohne den Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise würde der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland insgesamt 4,6 % betragen.
Um die Auswirkungen der hohen Inflation abzufedern, hat die Bundesregierung bereits Hilfspakete in Höhe von insgesamt 95 Milliarden Euro (92,9 Milliarden US-Dollar) vorgelegt, darunter Einmalzahlungen für Verbraucher, ein ermäßigtes Ticket für Verkehrsunternehmen und eine Senkung der Kraftstoffsteuer. Einige Maßnahmen sind bereits Ende August ausgelaufen.
Das Ende des Tankrabatts und des 9-Euro-ÖPNV-Tickets „beschleunigten den Preisanstieg im September“, sagte Thiel und stellte fest, dass diese vorübergehenden Entlastungsmaßnahmen „eine dämpfende Wirkung auf die Gesamtinflation von Juni bis August“ hatten.
Die Bundesregierung arbeitet bereits an einem Nachfolger des 9-Euro-Scheins. Außerdem kündigte sie einen „Schutzschirm“ von bis zu 200 Milliarden Euro zur Stabilisierung der Wirtschaft an und bereitet eine Deckelung der Strom- und Gaspreise vor.
Auch in der Eurozone stieg die Inflation weiter an und erreichte nach offiziellen Angaben im September mit 10 % ihren Höchststand. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bereits reagiert und ihren Leitzins in zwei Schritten auf 1,25 % angehoben. (1 Euro = 0,97 $)
Haftungsausschluss: Dieser Beitrag wurde automatisch aus einem Agentur-Feed ohne Textbearbeitung veröffentlicht und wurde nicht von einem Redakteur überprüft
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