Audi, Volkswagen, Daimler – jetzt Mercedes-Benz – und BMW beauftragten Bosch mit der Entwicklung einer Technologie, von der sie die ganze Zeit wussten, dass sie gegen die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften verstößt, sagte die Umweltaktion Deutschland (DUH) auf einer Pressekonferenz unter Berufung auf interne Branchendokumente, die ihm diesen Sommer zugespielt wurden. 2006 bis 2015.
Sowohl Bosch- als auch Volkswagen-Sprecher sagten, die Unternehmen seien sich der Dokumente bewusst und hätten eng mit den Ermittlern zusammengearbeitet. Ein BMW-Sprecher bestritt jegliche Vorwürfe des Fehlverhaltens, während Mercedes nicht sofort für eine Stellungnahme zur Verfügung stand.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart, die die Unterlagen von der DUH erhielt, erklärte, deren Inhalt sei ihnen bereits bekannt und sie würden keine weiteren Ermittlungen anstellen. Aber die NGO wird die Dokumente auch mit einem Verwaltungsgericht in Schleswig, Norddeutschland, teilen, das im Februar 2023 einen DUH-Prozess mit 119 Dieselautomodellen verhandeln wird, um festzustellen, ob temperaturbasierte Software legal ist.
„Der Europäische Gerichtshof hat mit erfreulicher Deutlichkeit bestätigt: Dem ist nicht so“, sagte DUH-Chef Jürgen Resch und erwarte, dass das deutsche Gericht dem Urteil folgen werde.
Die Software wurde letzte Woche von einem obersten EU-Gericht für verboten erklärt, weil sie den Einsatz von Technologien zur Emissionsreduzierung außerhalb eines bestimmten Temperaturfensters einschränkt.
Aber Volkswagen behauptet, dass die von seiner Software verwendeten Temperaturfenster innerhalb der gesetzlichen Grenzen liegen.
Die Software, die von fast allen Dieselautoherstellern verwendet wird, kann zu vorübergehenden Reduzierungen der Harnstoffeinspritzung führen, die zur Verringerung der Stickoxidemissionen verwendet wird. Dies kann dazu beitragen, die Motorleistung zu verbessern und das Intervall zwischen den Fahrzeug-Harnstofffüllungen zu verlängern.
Sie unterscheidet sich von der Software, die 2015 den Dieselgate-Skandal von Volkswagen auslöste, die Schadstoffemissionen von Autos nur in Testszenarien, nicht aber auf der Straße reduzierte.
Autohersteller sagen, dass temperaturbasierte Abgasprüfungen vom EU-Recht abgedeckt sind, weil sie den Motor vor Schäden schützen können.
Die DUH behauptete jedoch, ihre Absichten gingen „über Komponentenschutzgründe hinaus“, und interne Dokumente zeigten, dass Bosch wiederholt auf die rechtlichen Risiken bei der Entwicklung der Software hingewiesen habe.
„Damit eröffnen sich Autobesitzern neue Möglichkeiten der Schadensregulierung“, sagte Abgasexperte Axel Friedrich im Gespräch mit der DUH.