Das deutsche Kabinett genehmigt einen niedrigeren Haushalt für 2024 und strebt eine Rückkehr zur finanziellen „Normalität“ an

BERLIN (AP) – Das deutsche Kabinett hat am Mittwoch einen Haushaltsentwurf für 2024 gebilligt, der geringere Ausgaben vorsieht, mit Ausnahme der Verteidigung, da Europas größte Volkswirtschaft an Regeln zur Begrenzung der Kreditaufnahme festhält, die während der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt wurden.

Der Plan der Regierung sieht Ausgaben in Höhe von 445,7 Milliarden Euro (486 Milliarden US-Dollar) vor, 6,4 % weniger als die 476,3 Milliarden Euro, die sie in diesem Jahr ausgeben will.

Die Verteidigungsausgaben sollen um 1,7 Milliarden Euro auf rund 51,8 Milliarden Euro steigen und damit deutlich unter dem ursprünglichen Wunsch des Verteidigungsministers liegen.

Mit Hilfe eines dafür eingerichteten Sonderfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro will Deutschland das schon lange nicht mehr erreichte Nato-Ziel erreichen, im nächsten Jahr zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung auszugeben Modernisierung der deutschen Armee nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Berlin will das Ziel noch in diesem Jahrzehnt aus dem ordentlichen Haushalt erreichen.

„Sicherheit, wirtschaftliche Prosperität und industrielle Zukunftsfähigkeit, Klimaneutralität und Zusammenhalt sind die wichtigsten Merkmale eines Haushalts, der natürlich dadurch in Frage gestellt wird, dass sich viele in den letzten Jahren an große Dimensionen gewöhnt haben“, verbunden mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen der Pandemie und des russischen Krieges in der Ukraine, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz gegenüber dem Gesetzgeber.

Die Drei-Parteien-Koalition von Scholz respektiert in diesem Jahr wieder die sogenannte Schuldenbremse Deutschlands, die eine Neuverschuldung in Höhe von lediglich 0,35 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts erlaubt.

Es kann ausgesetzt werden, um Naturkatastrophen oder andere Notfälle zu bewältigen, die außerhalb der Kontrolle des Staates liegen, und wurde nach Beginn der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2020 für drei Jahre ausgesetzt, um die Aufnahme großer Kreditbeträge zur Finanzierung verschiedener Unterstützungs- und Wiederaufbauprogramme zu ermöglichen.

Finanzminister Christian Lindner und seine wirtschaftsfreundlichen Freien Demokraten legten besonderen Wert darauf, Geld zu sparen, um diese Regeln einzuhalten, und die Koalition hat sich auf ihr Drängen auch darauf geeinigt, die Steuern nicht zu erhöhen.

Lindner sagte Reportern, die Regierung leite „die Rückkehr zur fiskalischen Normalität ein“ und sende „ein klares Signal, dass Deutschland sich für die Aufrechterhaltung nachhaltiger öffentlicher Finanzen auf lange Sicht einsetzt“.

Eine endgültige Fassung des Haushalts wird der Bundestag voraussichtlich im Dezember verabschieden.

Emilie Kunze

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