Der deutsche Konzern Thyssenkrupp verzeichnet Verluste aufgrund von Stahlproblemen
FRANKFURT, Deutschland, 14. August 2024 (BSS/AFP) – Der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp gab am Mittwoch einen Quartalsverlust bekannt, der durch schlechte Marktbedingungen und die Bemühungen um eine Umstrukturierung seiner Stahlsparte belastet wurde.
Der Konzern, der Produkte von Stahl bis zu U-Booten anbietet, verlor von April bis Juni 54 Millionen Euro (59 Millionen US-Dollar), verglichen mit einem Nettogewinn von 83 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Der Umsatz ging auf neun Milliarden Euro zurück.
„Stark gegenläufige Markttrends und Einmaleffekte haben den Fortschritt bei der Transformation von Thyssenkrupp ausgebremst“, sagte Konzern-Finanzvorstand Jens Schulte.
Der Konzern wies insbesondere auf die Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit seinen Aktivitäten in Indien hin.
Der bereinigte Betriebsgewinn des Stahlgeschäfts sank im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte auf 100 Millionen Euro, wobei der Konzern „konjunkturelle Schwäche und strukturelle Herausforderungen“ anführte.
Der Essener Konzern bestätigte seinen im vergangenen Monat nach unten korrigierten Ausblick für das Geschäftsjahr.
Der Konzern rechnet mit einem Rückgang des Jahresumsatzes um sechs bis acht Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr und einem Rückgang des Betriebsgewinns auf rund 500 Millionen Euro.
Thyssenkrupp, einst ein Symbol der deutschen Industriemacht, litt in den letzten Jahren unter sinkenden Preisen und der harten Konkurrenz asiatischer Konkurrenten, die sein traditionelles Stahlgeschäft untergraben haben.
Der Konzern strebt eine Ausgliederung seiner angeschlagenen Stahlsparte an, doch der Prozess erweist sich als schwierig.
Anfang des Jahres gelang mit dem Verkauf einer Beteiligung an eine Gruppe des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky ein wichtiger Schritt.
Doch in der vergangenen Woche konnte sich der Aufsichtsrat des Konzerns nicht auf einen langfristigen Finanzierungsplan für die Sparte einigen.
Thyssenkrupp hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, in seinem wichtigen Duisburger Stahlwerk einen Stellenabbau und eine Produktionskürzung zu planen, die genaue Höhe der Verluste steht jedoch noch nicht fest.
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