Die deutsche Industrieproduktion ging im August zurück, wie offizielle Zahlen am Freitag zeigten, wobei energieintensive Sektoren hart getroffen wurden, da die russischen Gaskürzungen Europas größte Volkswirtschaft schwer belasten.
Das Verarbeitende Gewerbe, die tragende Säule der deutschen Wirtschaft, produzierte nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes Destatis im August 0,8 % weniger als im Vormonat.
Die revidierten Daten zeigten, dass der Sektor im Juli im Vergleich zum Vormonat ein Wachstum von null Prozent verzeichnete.
Europas Wirtschaftsmacht steht unter Druck, da die Energiepreise in die Höhe schießen, nachdem Russland die Gaslieferungen angesichts der Spannungen über den Krieg in der Ukraine eingestellt hat, und die Warnungen vor einer bevorstehenden Rezession häufen sich.
In energieintensiven Industrien wie Chemie oder Metallurgie ging die Produktion stärker zurück und sank im August um 2,1 % und seit Februar um 8,6 %.
Lieferengpässe aufgrund anhaltender Störungen durch die Coronavirus-Pandemie und den Konflikt in der Ukraine seien für viele Hersteller nach wie vor ein Problem, so Destatis.
In einer Umfrage des ifo Instituts gaben 62 % der Industrieunternehmen an, von Lieferkettenproblemen und Rohstoffversorgungsproblemen betroffen zu sein.
Deutschland beeilte sich, seine Energiequellen nach dem russischen Gasstillstand zu diversifizieren, und kündigte letzten Monat einen umstrittenen 200-Milliarden-Euro-Fonds an, um Verbraucher und Unternehmen vor steigenden Preisen zu schützen.
Wir leben in einer Welt, in der Fakten und Fiktionen aufeinanderprallen
In unsicheren Zeiten braucht man vertrauenswürdigen Journalismus. Für 14 Tage kostenlos haben Sie Zugriff auf eine Welt aus tiefgehenden Analysen, investigativem Journalismus, führenden Meinungen und einer Reihe von Funktionen. Journalismus stärkt die Demokratie. Investieren Sie heute in die Zukunft. Danach werden Ihnen R75 pro Monat berechnet. Sie können jederzeit kündigen und wenn Sie innerhalb von 14 Tagen stornieren, werden Ihnen keine Kosten in Rechnung gestellt.