Deutsche Onshore-Windenergie – Produktion, Aktivität und Ausblick

Ungeachtet der vielen Herausforderungen, denen sich der Windkraftanlagenbau in den letzten Jahren stellen musste, ist die Onshore-Windenergie seit 2019 Deutschlands wichtigste Stromquelle. Die Jahresproduktion stieg in den vier Jahren bis 2023 um 25 Prozent. Damit ist die Onshore-Windenergie in diesem Jahr eindeutig der Haupttreiber für den Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland von insgesamt 52 Prozent am Stromverbrauch. In diesem Jahr trug sie etwa 22 Prozentpunkte zum Mix bei.

Das besonders windige Jahr 2020, in dem der Stromverbrauch aufgrund der Coronavirus-Pandemie über viele Monate hinweg gedämpft war, war das erste in der Geschichte des Landes, in dem erneuerbare Energien fossile Brennstoffe bei der gesamten Stromproduktion überholten. Doch obwohl die Stromerzeugung in den letzten Jahren im Allgemeinen parallel zur installierten Kapazität zugenommen hat, haben insbesondere windschwache Jahre wie 2021 die Produktionskurve verändert und an das schwankende Produktionsprofil der Technologie erinnert.

Windenergieerzeugung im Allgemeinen Spitzenwerte in den WintermonatenDies gleicht teilweise den geringen Energieverbrauch von Solaranlagen zu dieser Jahreszeit aus. Allein im Februar 2022 lieferten Onshore-Windkraftanlagen fast 21 Milliarden kWh Strom und stellten damit einen neuen Monatsrekord auf. Die Volatilität der Windenergie zeigt sich aber auch in den kältesten und dunkelsten Monaten, wenn der überwiegende Teil des deutschen Strombedarfs noch durch konventionelle Kraftwerke gedeckt werden muss.

Auch einzelne Turbinen wachsen immer weiter an Größe und Leistung: Die im Jahr 2023 neu hinzugekommenen Modelle hatten eine durchschnittliche Leistung von mehr als 4,7 MW, eine Höhe von 206 Metern und einen Rotordurchmesser von 141 Metern. Die durchschnittliche Höhe einer Windkraftanlage hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt. Neuinstallationen daher kann mehr produzieren Wenn alte Turbinen im Rahmen sogenannter Repowering-Verfahren ausgetauscht werden, kann die Stromerzeugung erhöht und die Produktion am Standort erheblich gesteigert werden.

Eine einzelne moderne Landturbine produziert im Durchschnitt genug Strom, um Strom zu erzeugen bis zu 6.000 Wohnungen. Der Ersatz alter Modelle, die teilweise mehr als 20 Jahre im Einsatz sind, durch Repowering gilt daher als eine der vielversprechendsten Möglichkeiten, den Anteil der Windenergie schnell zu erhöhen.

Bisher wurde die überwiegende Mehrheit der Windenergieanlagen in Norddeutschland gebaut, wo günstige Windverhältnisse in den 1990er Jahren die frühe Entwicklung der Branche begünstigten. Inzwischen konnten höhere Energieerträge und mehr Betriebsstunden pro Anlage den erwarteten Rückgang der Förderung ausgleichen und ermöglichen Bauarbeiten an bisher unattraktiven Standorten. Doch auch wenn durch die höhere Effizienz die Binnenregionen weiter südlich, wo die Winde schwächer sind, für Investoren attraktiver geworden sind, hinkt das Ausbauniveau dort noch immer weit hinter dem im Norden hinterher.

Aufgrund der hohen Konzentration von Windenergie in den nördlichen Bundesstaaten und einem Energienetz, das den Großteil des in windreichen Gebieten erzeugten Stroms nicht zu weiter südlich gelegenen Industrieverbrauchern transportieren kann, muss die Windenergieerzeugung regelmäßig reduziert werden, um eine Netzüberlastung zu vermeiden.

Allein im ersten Halbjahr 2022 konnten laut Zahlen der Bundesnetzagentur (BNetzA) rund 4 % der in Deutschland erzeugten erneuerbaren Energie nicht genutzt werden. Knapp 60 Prozent der Reduzierungen betrafen Onshore-Windkraftanlagen und fanden vor allem in Niedersachsen statt, dem Bundesland mit der größten Windkapazität in Deutschland.

Körbl Schreiber

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