Deutsche und russische Wirtschaft werden 2023 schrumpfen, sagen Experten – EURACTIV.com

Zwei große Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizierten am Donnerstag, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr schrumpfen und hinter anderen großen Volkswirtschaften zurückfallen wird, wobei nur Russland schlechter abschneiden wird.

Zuvor hatten Ökonomen nach ersten Prognosen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (Ifw) für das jahr 2024 mit einem moderaten BIP-Wachstum gerechnet. Allerdings rechnet das DIW nun mit einem Rückgang der Wirtschaft um 0,2 %, während das IfW einen Rückgang um 0,3 % prognostiziert, wie die beiden Institute am Donnerstag ihre aktualisierten Berichte vorlegten.

„Deutschland gehört im Vergleich zu anderen großen Ländern zu den Schlusslichtern [economies]sagte Géraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin für Makroökonomie und Prognosen am DIW, am Donnerstag.

Die DIW-Prognose verglich die erwartete Entwicklung Deutschlands mit der von 16 anderen Volkswirtschaften, darunter einigen G7-Staaten und großen Schwellenländern wie Indien und Brasilien.

Trotz bescheidener Wachstumsprognosen für die meisten Industrieländer wird keines schlechter abschneiden als Deutschland. Lediglich die russische Wirtschaft dürfte um 1,1 % schrumpfen.

Dies deckt sich mit den Schlussfolgerungen der Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission, die Deutschland für das jahr 2024 zu den fünf leistungsschwächsten Volkswirtschaften in der EU zählt. Für dieses Jahr prognostiziert die Kommission jedoch weiterhin ein moderates Wachstum für Deutschland.

Als Gründe für den Rückgang verweisen die beiden Forschungsinstitute auf den Krieg und seine wirtschaftlichen Folgen.

„Der deutschen Wirtschaft geht es angesichts der schweren Krise und des Stopps der Öl- und Gaslieferungen aus Russland eigentlich gut und sie bestätigt damit, dass sie sich schnell an die neuen Umstände anpassen kann“, betonte Moritz Schularick, Präsident des IfW.

„Insbesondere die Rekordinflation hat der Wirtschaft zugesetzt und viele Menschen belastet“, erklärte Timm Bönke, Co-Leiter Makroökonomie am DIW. Er sieht „einen Rückgang der Preissteigerungen, einen Anstieg des Realeinkommens und einen höheren Konsum“ als Schlüsselfaktoren für die wirtschaftliche Erholung Deutschlands.

Sowohl das DIW als auch das IfW erwarten für Deutschland im Jahr 2024 einen erneuten Aufschwung mit Wachstumsraten über 1 %.

(Nick Alipour | EURACTIV.de)

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