Höcke ist ein wichtiger Anführer des extremsten Flügels der Partei. Internationale Aufmerksamkeit erlangte er erstmals 2017 mit einer Rede, in der er den Bau eines Holocaust-Mahnmals in der Nähe des Brandenburger Tors in Berlin beklagte. Höcke nannte die Deutschen „das einzige Volk der Welt, das im Herzen seiner Hauptstadt ein Mahnmal der Schande errichtet hat“ und forderte eine „180-Grad-Wende“ in der „Erinnerungspolitik“ des Landes. Im Jahr 2019 entschied ein Gericht, dass er aufgrund seiner Ansichten zu Recht als „Faschist“ bezeichnet werden könne.
Trotz – oder gerade wegen – der Kontroversen ist Höckes Einfluss innerhalb der Partei in den letzten Jahren gewachsen. Er genießt große Unterstützung in Thüringen nahe der tschechischen Grenze, wo er vor den Landtagswahlen im September für das Amt des Ministerpräsidenten kandidiert.
In einem aktuellen UmfrageDie AfD war mit 30 Prozent die mit Abstand beliebteste Partei in Thüringen. Bundesweit liegt die Partei mit rund 18 Prozent auf dem zweiten Platz.
Höcke behauptete, er wisse nicht, dass die verbotene Parole von Hitlers Sturmtruppen verwendet worden sei. Seine Kritiker lehnten diese Verteidigung ab und verwiesen darauf, dass Höcke vor seinen Jahren in der AfD Geschichtsprofessor gewesen sei.
Angesichts der NS-Vergangenheit des Landes enthält die deutsche Verfassung Bestimmungen, die darauf abzielen, autoritäre Politiker daran zu hindern, mit demokratischen Mitteln an die Macht zu gelangen – ein System, das die Deutschen „defensive Demokratie“ nennen. Parteien, die als undemokratisch und extremistisch gelten, können die öffentliche Finanzierung entzogen, von nationalen Geheimdiensten überwacht und sogar verboten werden. Das Gesetz verbietet auch die Verwendung von „Symbolen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen“.
Ein Obergericht entschied am Montag, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz, der mit der Überwachung verfassungsfeindlicher Gruppen im Land beauftragte Geheimdienst, die AfD zu Recht als „vermutlich extremistische“ Organisation eingestuft habe. Diese Bezeichnung ermöglicht es der Behörde, Parteipolitiker durch Abhörmaßnahmen und Informanten zu überwachen.
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