BERLIN (AP) – Ein Reservist der Bundeswehr ist am Donnerstag in Düsseldorf vor Gericht gestellt worden, weil er beschuldigt wird, sensible militärische Informationen an Russland weitergegeben zu haben.
Die Staatsanwaltschaft behauptete, der 65-jährige Oberstleutnant der Reserve, der nach deutschen Geheimhaltungsvorschriften nur als Ralph G. identifiziert wurde, sei seit 2014 für den russischen Militärgeheimdienst GRU tätig gewesen.
Die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtete, dass der Mann, der für ein amerikanisches Unternehmen arbeitet, dem GRU Informationen aus öffentlichen und nicht öffentlichen Quellen zur Verfügung gestellt habe, darunter private Kontaktdaten hochrangiger Angehöriger der Bundeswehr.
Außerdem habe er dem GRU „einen Überblick über die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Vereinigten Staaten und ihrer westlichen Verbündeten“ gegeben, so der Staatsanwalt.
Die Bundesanwaltschaft behauptete, der Angeklagte habe gewusst, dass er es mit russischen Spionen zu tun habe, und sei durch seine Sympathie für Russland motiviert gewesen, ihnen – scheinbar kostenlos – zu helfen, berichtete dpa.
Der deutsche Militärische Abschirmdienst wurde 2018 misstrauisch gegenüber den Aktivitäten des Mannes, obwohl seine Wohnung erst zwei Jahre später durchsucht wurde.
Der Angeklagte habe die gegen ihn erhobenen Vorwürfe vor dem Prozess teilweise eingeräumt, zitierte die dpa eine Sprecherin des Landgerichts Düsseldorf. Der Anwalt des Angeklagten sagte, sein Mandant werde sich während des Prozesses auch öffentlich zu den Vorwürfen äußern.
Deutschland hat in letzter Zeit mehrere mutmaßliche russische Spione auf seinem Territorium identifiziert.
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