Deutschland beschließt, die chinesische Hilfsbank trotz der Bedenken Kanadas zu unterstützen

In einem Schritt, der die unterschiedlichen Strategien innerhalb der Gruppe der Sieben (G7) deutlich macht, kündigte Deutschland seine fortgesetzte Unterstützung für die Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) an, eine staatlich unterstützte chinesische Entwicklungsbank. Der Schritt erfolgt trotz der früheren Entscheidung Kanadas, die Beziehungen zur AIIB einzufrieren, und begründete dies mit Bedenken hinsichtlich des Einflusses Pekings innerhalb der Institution.

Die Ankündigung erfolgte im Anschluss an ein Treffen zwischen dem deutschen Finanzminister Christian Lindner und dem chinesischen Vizepremier He Lifeng am Sonntag in Frankfurt. Die AIIB, nach der Weltbank die zweitgrößte multilaterale Entwicklungsbank der Welt, ist zu einem zentralen Streitpunkt innerhalb der G7 geworden.

Kanada hat im Juni die Beziehungen zur AIIB eingestellt

Die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland sagte im Juni, dass ihr Land bis zu einer Überprüfung durch die Regierung alle Interaktionen mit der AIIB einstellen werde. Auslöser für den Schritt waren Vorwürfe eines ehemaligen leitenden kanadischen Managers der Bank. Der frühere Geschäftsführer hatte seit seiner Gründung im Jahr 2016 über Fälle dessen berichtet, was er als „kommunistische Vorherrschaft“ innerhalb der Institution bezeichnete. Die AIIB wies die Vorwürfe entschieden zurück.

Deutschland bleibt der AIIB verpflichtet, sagt der deutsche Finanzminister

Bei ihrem Treffen brachte Lindner das Engagement Deutschlands für die AIIB und ihre Mission zum Ausdruck. Diese Unterstützung wird als wichtig erachtet, da Deutschland zu den Gründungsmitgliedern der AIIB gehört. In der nach dem Treffen abgegebenen gemeinsamen Erklärung wurde die Absicht hervorgehoben, die „Koordination und umfassende Zusammenarbeit“ zwischen Deutschland und China in Bezug auf die AIIB zu stärken.

Die Erklärung unterstreicht außerdem das gemeinsame Ziel, sicherzustellen, dass die AIIB im Einklang mit internationalen Standards arbeitet und zu einer integrierten Institution in der globalen Architektur wird. Beide Länder brachten ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, die AIIB in die Lage zu versetzen, besser auf die Bedürfnisse ihrer Mitgliedsländer in Bezug auf nachhaltige Entwicklung zu reagieren.

Dieser Schritt Deutschlands unterstreicht die unterschiedlichen Ansätze der G7-Mitgliedsstaaten in ihren Beziehungen zu China und von China geführten Institutionen. Da sich die diplomatischen Beziehungen in einer komplexen geopolitischen Landschaft weiterentwickeln, werden diese Unterschiede wahrscheinlich weiterhin ein Diskussionsthema unter den G7-Ländern bleiben.


Veröffentlicht:

Rüdiger Ebner

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