(Bloomberg) – Deutschland hat in seinem Haushalt 2024 ein potenzielles Defizit von bis zu 24 Milliarden Euro (26,4 Milliarden US-Dollar), obwohl die genaue Zahl noch ungewiss ist, so ein hochrangiger Abgeordneter der Regierungskoalition um Bundeskanzler Olaf Scholz. .
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Aufgrund des brisanten Urteils des Obersten Gerichtshofs Deutschlands in diesem Monat, das die Praxis der Verwendung von Sondervermögen in Frage stellt, ist die Berliner Regierung gezwungen, ihre Finanzplanung zu überprüfen. Nach derzeitigem Stand müssen im nächsten Jahr Milliarden Euro in den regulären Bundeshaushalt überwiesen werden, ohne gegen Regeln zu verstoßen, die die Nettoneuverschuldung beschränken.
Otto Fricke, Mitglied des FDP-Haushaltsausschusses im Bundestag, sagte, die Regierung müsse dafür zwischen 14 und 24 Milliarden Euro aufbringen.
Zugleich widersprach er den Forderungen der Koalitionspartner der FDP – Scholz‘ Sozialdemokraten und Grünen –, im Jahr 2024 zum fünften Mal in Folge eine Notaussetzung der Kreditobergrenze, bekannt als Schuldenbremse, herbeizuführen.
„Ich glaube nicht, dass die Schuldenbremse noch einmal außer Kraft gesetzt wird“, sagte Fricke am Mittwoch in einem Interview bei Bloomberg Television. Er forderte die FDP-Partner im Regierungsbündnis auf, Kompromisse bei den Ausgabenprioritäten einzugehen, lehnte jedoch Vorschläge ab, dass die Koalition zusammenbrechen oder Neuwahlen anberaumt werden könnten.
„Alle drei Partner müssen einen Weg da raus finden“, sagte er und fügte hinzu, dass er Steuererhöhungen nicht als gangbare Option ansehe, um die Ausgabenlücke zu schließen.
Scholz und hochrangige Koalitionsvertreter werden sich am Mittwochabend zu weiteren Gesprächen über eine Lösung der beispiellosen Haushaltskrise treffen.
Die Regierung hat am Montag einen Nachtragshaushalt für 2023 beschlossen, der eine erneute Aussetzung der Schuldenbremse vorsieht. Dies bedeutet zwar nicht, dass Deutschland seine Schuldenlast erhöht, aber die Nettokreditaufnahme für dieses Jahr erhöht sich nach Angaben des Finanzministeriums um 25 Milliarden Euro auf 70,6 Milliarden Euro. Finanzen.
Finanzminister Christian Lindner, Vorsitzender der FDP, schließt zwar nicht aus, dass die Schuldenbremse im Jahr 2024 erneut außer Kraft gesetzt wird, er hätte aber Schwierigkeiten, eine solche Entscheidung von der Basis seiner Partei durchzusetzen.
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Deutschlands 100-Milliarden-Euro-Fonds für Militärausgaben ist in der Verfassung verankert und vor Gerichtsentscheidungen geschützt
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Die Regierungskoalition muss auch darüber nachdenken, die Subventionen für schädliche fossile Brennstoffe zu kürzen.
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