Die Bundesregierung wird die Ablehnung von Asylanträgen aus Georgien und Moldawien erleichtern, indem sie diese als sichere Herkunftsländer einstuft. Dies erfolgt auf Grundlage eines Gesetzes, das das Kabinett während einer zweitägigen Klausur auf Schloss Meseberg verabschiedet hat und das nun dem Parlament und dem Ministerium vorgelegt wird der Innenraum. am Mittwoch bekannt gegeben.
Asylsuchende aus sicheren Ländern müssen mit einer beschleunigten Bearbeitung ihrer Anträge rechnen. Obwohl sich das Bewerbungsverfahren nicht von dem anderer Bewerber unterscheidet, haben sie im Falle einer Ablehnung weniger Zeit, Berufung einzulegen, was ihrer Abschiebung auch nicht entgegenstehen würde.
„Beide Länder wollen der Europäischen Union beitreten. In beiden Ländern sind Menschen normalerweise keiner politischen Verfolgung ausgesetzt (…). So können wir die Migration in diesem Fall wirksam reduzieren“, sagte Nancy Faeser, die deutsche Innenministerin.
Diese Entscheidung steht vor dem Hintergrund des zunehmenden Drucks durch irreguläre Migration in Deutschland. Die Asylanträge im jahr 2024 erreichten im Juli drei Viertel des Vorjahresniveaus. Nach Angaben der Bundespolizei haben illegale Übertritte ins Land im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel zugenommen.
Georgier und Moldawier waren im jahr 2024 nur an 4,5 % der Anträge beteiligt. Allerdings wurden weniger als 1 % dieser Anträge angenommen, was bedeutet, dass viele abgelehnte Antragsteller schneller abgeschoben würden.
Um diesen Prozess weiter zu beschleunigen, hofft Faeser, dass Deutschland „bald Migrationsabkommen mit Georgien und Moldawien abschließt“.
Mit den beiden Neuzugängen gelten neben den EU-Mitgliedstaaten Ghana, Senegal und die Westbalkanstaaten auch sichere Länder.
Pro Asyl, eine Bürgerrechtsorganisation, kritisierte den Schritt und argumentierte, dass die beiden Länder alles andere als sicher für alle seien.
„In Georgien steht die LGBTIQ+-Gemeinschaft unter Druck und ist vor gewalttätigen Angriffen des Staates schutzlos. Besorgniserregend ist auch die Situation der Journalisten. In Moldawien werden Roma ausgegrenzt und diskriminiert“, heißt es in einer Erklärung der Gruppe.
(Nick Alipour | EURACTIV.de)
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