Am Samstag veröffentlichte Polizeidaten zeigen, dass im September mehr als 20.000 Menschen illegal nach Deutschland eingereist sind, der höchste Monatswert seit Februar 2016. Auch acht Jahre später hat die Politik noch keine Lösung für das Problem gefunden.
Aus den am Samstag veröffentlichten Daten der Bundespolizei geht hervor, dass im September 21.366 Menschen illegal nach Deutschland eingereist sind.
Diese Zahl – die höchste monatliche Zahl „unerlaubter Einreisen“ in das Land seit Februar 2016, als 25.650 nach dem Höhepunkt der sogenannten „Flüchtlingskrise“ auftraten – folgt einem siebenmonatigen Trend immer höherer Zahlen an Einreisen.
Polizeidaten zeigen, dass zwischen Januar und September 2023 92.119 Menschen illegal nach Deutschland eingereist sind. Damit ist das Land auf dem besten Weg, die Zahl der illegal eingereisten Menschen von 2016 zu übertreffen.
Die illegale Migration, die in Europa und Deutschland seit langem Gegenstand heftiger Debatten ist, übt weiterhin Druck auf die Politik aus, eine wirksame Migrationspolitik zu entwickeln, was ihr bisher nicht gelungen ist.
Am Freitag trafen sich die Spitzen der drei Parteien der Regierungskoalition in Berlin, um das Thema ausführlicher zu besprechen.
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte gegenüber Reportern der deutschen Wochenzeitung Der Spiegel: „Wir müssen endlich in großem Stil diejenigen ausweisen, die kein Bleiberecht in Deutschland haben.“
Gleichzeitig betonte Scholz die Notwendigkeit, dass Deutschland Asylberechtigte willkommen heißt und mehr qualifizierte Einwanderer für die alternde Arbeitswelt des Landes anzieht.
Scholz sagte Berichten zufolge, dass „ein ganzes Paket von Maßnahmen“ erforderlich sei, um das Problem der illegalen Einwanderung in die EU anzugehen, einschließlich der Stärkung der Außengrenzen des Blocks und einer stärkeren Kontrolle Deutschlands über seine eigenen Grenzen zu seinen EU-Nachbarn.
Trotz des Grundsatzes der Freizügigkeit im Schengen-Raum führt Deutschland seit Kurzem Kontrollen an seinen Grenzen zu Tschechien, Polen und der Schweiz durch, um dem Problem illegaler Einreisen entgegenzuwirken. An der Grenze zwischen Deutschland und Österreich gibt es solche Kontrollen bereits.
Die Bundespolizeistatistik kommt auch zu einem Zeitpunkt, an dem die oppositionelle CDU/CSU die Bildung einer kleinen Arbeitsgruppe zwischen ihr und der Regierung vorschlägt, um dieses gesellschaftlich spaltende Thema endlich in den Griff zu bekommen.
Die Opposition spricht von einem „deutschen Migrationspakt“
Der konservative Oppositionsführer Friedrich Merz traf sich kürzlich zu einem Gespräch mit Scholz und überreichte ihm einen 26-Punkte-Katalog mit Forderungen, darunter eine jährliche Obergrenze für die Einreise. [200,000].
Am Freitag schickte Merz einen Brief an die Kanzlerin, in dem er die Idee einer ausgewogenen parteiübergreifenden Gruppe vorstellte.
Merz sagte am Samstag vor Parteimitgliedern: „Wenn wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt in diesem Land erhalten wollen, müssen wir dieses Problem jetzt lösen.“
Lars Klingbeil, Fraktionsvorsitzender der Scholzer Sozialdemokratischen Partei (SPD), begrüßte die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit der Opposition und nannte sie „ein gutes Signal an die Bürger, dass wir im demokratischen Milieu miteinander zusammenarbeiten können“.
„Ich hoffe, schnell eine gemeinsame Lösung zu finden“, fügte er hinzu.
Dennoch gab Klingbeil zu, dass er nicht an das Konzept der Migrationsobergrenzen glaube und sagte, er könne sich nicht vorstellen, dass der Staat grausam genug sein würde, diejenigen abzuweisen, die einer echten politischen Verfolgung ausgesetzt seien, wenn eine solche Obergrenze bereits erreicht sei.
Merz‘ Idee ist es, einen „deutschen Migrationspakt“ zu schaffen, der Maßnahmen zur deutlichen Eindämmung illegaler Einreisen vorsieht, den Druck auf überlastete Kommunen verringert und das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung wiederherstellt.
Das Thema Einwanderung ist in der deutschen Politik immer zentraler geworden, was unter anderem zu einer wachsenden Popularität der rechtsextremen und einwanderungsfeindlichen Alternative für Deutschland (AfD) geführt hat, die derzeit bundesweit rund 22 % der Stimmen erhält. deutlich vor den drei Parteien der Regierungskoalition.
„Neigt zu Apathieanfällen. Bierevangelist. Unheilbarer Kaffeesüchtiger. Internetexperte.“