BERLIN: Deutschland möchte, dass sich die großen Technologieunternehmen Alphabet, Amazon, Apple, ByteDance, Meta Platforms und Microsoft an den Kosten für die Einhaltung neuer EU-Vorschriften zur Begrenzung ihrer Macht beteiligen, sagte ein hochrangiger Beamter des deutschen Wirtschaftsministeriums am Donnerstag.
Sven Giegold, Staatssekretär für Wettbewerbspolitik im deutschen Wirtschaftsministerium, sagte, ein solcher Schritt würde den EU-Kartellbehörden helfen, den Digital Markets Act (DMA), den die sechs Unternehmen am 7. März einhalten müssen, besser durchzusetzen.
Die bahnbrechenden Regeln legen eine Liste von Anforderungen an die sechs Unternehmen fest, etwa die Erlaubnis konkurrierender Dienste, mit ihren Diensten zu interagieren, sowie die Möglichkeit, dass gewerbliche Nutzer ihr Angebot bewerben und Verträge mit ihren Kunden außerhalb ihrer Plattformen abschließen können.
Den sechs Unternehmen ist es untersagt, ihre eigenen Dienste und Produkte auf ihren Plattformen in unfairer Weise über den Wettbewerbern zu platzieren oder Benutzer daran zu hindern, vorinstallierte Software oder Anwendungen auf ihren Geräten zu deinstallieren.
„Die (Europäische) Kommission braucht zusätzliche Ressourcen, um das Gesetz durchzusetzen“, sagte Giegold auf einer vom deutschen Kartellamt organisierten Konferenz.
„Wir schlagen vor, dass der DMA die gleiche Gebührenfinanzierung einführt wie im Rahmen des DSA (Digital Services Act)“, sagte er.
Gemäß dem DSA, das von Big Tech verlangt, mehr zu tun, um die Inhalte auf ihren Plattformen zu kontrollieren, müssen 20 sehr große Online-Plattformen, darunter Meta, Google, Apple, TikTok sowie zwei sehr große Online-Suchmaschinen, eine Überwachungsgebühr in Höhe von zahlen bis zu 0,05 Prozent ihres jährlichen globalen Nettoeinkommens.
Der DMA sieht solche Überwachungsgebühren nicht vor.
Giegold sagte außerdem, dass sich die EU-Kartellbehörden stärker auf Schlüsselsektoren mit internationalem Aspekt konzentrieren sollten, um europäischen Unternehmen dabei zu helfen, weltweit wettbewerbsfähiger zu werden.
„Nächste Woche werden wir offiziell einen konkreten deutschen Vorschlag auf EU-Ebene vorlegen. Wir würden diesen Vorschlag gerne in den Reformen von Mario Draghi und Enrico Letta sehen“, sagte er und bezog sich dabei auf zwei ehemalige italienische Ministerpräsidenten, die von der Kommission beauftragt werden müssen Möglichkeiten zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der EU.
Er sagte, Schlüsselbereiche für europäische Unternehmen seien Rohstoffe, Energie, Transport, Halbleiter und Cloud Computing.
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