Die Bundesregierung hat Exportkredite und Investitionsgarantien für Unternehmen ausgesetzt, die mit dem Iran Geschäfte machen, angesichts des harten Vorgehens gegen Proteste in dem Land im Nahen Osten in den letzten drei Monaten.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz teilte in a Aussage veröffentlichte am 23. Dezember, dass er „angesichts der sehr ernsten Lage im Iran“ den Sprung wagen werde.
Die Aussetzung von Investitionsgarantien erfolgte mit sofortiger Wirkung, während Exportkreditgarantien ab Januar ausgesetzt werden, wobei Ausnahmen gemacht werden, wenn eine zwingende humanitäre Notwendigkeit besteht.
Der bilaterale Handel zwischen Deutschland und dem Iran hatte im Jahr 2021 einen Wert von fast 1,8 Milliarden Euro und belief sich von Januar bis September dieses Jahres auf rund 1,5 Milliarden Euro, so die jüngsten Zahlen der Berliner Regierung.
Die Aussetzung von Handelsgarantien wurde von einer Reihe anderer Maßnahmen begleitet, darunter die Aussetzung eines bilateralen Energiedialogs, eines Schulungsprogramms für Führungskräfte und eines Messeprogramms. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium hieß es weiter, Germany Trade and Invest und die deutsche Wirtschaftsdelegation im Iran hätten „ihre Aktivitäten auf ein Minimum reduziert“.
Die Auswirkungen auf die Handelsströme zwischen den Ländern könnten jedoch nicht allzu groß sein, da seit 2019 keine neuen Garantien gewährt wurden.
Handelsgarantien mit dem Iran waren viele Jahrzehnte ausgesetzt, wurden aber 2016 nach der Umsetzung des Nuklearabkommens „Joint Comprehensive Plan of Action“ (JCPOA) aufgehoben, das im Jahr zuvor zwischen dem Iran und den Weltmächten unterzeichnet worden war.
Seitdem wurden deutsche Investitionsgarantien für eine kleine Anzahl von Projekten mit einem Gesamtwert von rund 123 Millionen Euro gewährt oder verlängert. Berlin sagte jedoch, es habe seit Ende 2018 keine Anfragen für neue Investitionsgarantien erhalten.
Ähnlich verhielt es sich bei den Exportkreditgarantien. 2017 waren es 176 Millionen Euro und im Folgejahr 37 Millionen Euro, seither aber nichts mehr.
Nichtsdestotrotz trägt es zu dem Gefühl bei, dass der Iran aufgrund des harten Vorgehens gegen Demonstranten auf der internationalen Bühne noch isolierter wird. Auslöser der Protestbewegung war der Tod des 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam am 16. September.
Saure Beziehungen
Die Aussetzung von Handelsgarantien markiert auch eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zwischen Berlin und Teheran, die sich in den letzten Wochen auf einem Abwärtstrend befanden.
Anfang Dezember wurde der deutsche Botschafter im Iran, Hans-Udo Muzel, ins Außenministerium nach Teheran gerufen Protest erhalten über das, was iranische Staatsmedien als „fortgesetzte und inakzeptable Einmischung Deutschlands“ in die inneren Angelegenheiten des Iran bezeichneten.
Dem folgte eine Abstimmung im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UNHRC) Ende November über die Einleitung einer Untersuchung der Reaktion der iranischen Regierung auf die Proteste; der Antrag war von Deutschland und Island gesponsert worden.
Auch der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian kritisierte Deutschland, Sprichwort zu Twitter am 24. November, Berlin habe sich „massiver Menschenrechtsverletzungen“ schuldig gemacht und sei der Hauptlieferant von Chemiewaffen an das irakische Regime von Saddam Hussein gewesen. Er sagte, die HRC-Abstimmung sei ein Missbrauch von Menschenrechtsmechanismen „alles im Namen einer Farce der ‚Solidarität‘ mit den Iranern“.
Der Iran hat auch zuvor beschuldigt Deutschland soll „antirevolutionäre Elemente“ beherbergen, die potenzielle Saboteure ausbilden, bevor sie sie in den Iran zurückschicken.
Am 12. Dezember hat Teheran sieben Deutsche in eine Gruppe europäischer Personen und Institutionen aufgenommen Sanktiondarunter die ehemalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Rita Süssmuth, ehemalige Sprecherin des Deutschen Bundestages.
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